Donnerstag, den 7. November
Begrüßung
Prof. Monika Steinberg, Prof. Dr. Martin Scholz & Katrin Brümmer
Echt inszeniert.
Zum Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
Dr. Achim Saupe, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Sensorische Interdependenz. Zur körperlichen Authentizität des Medialen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Perzeption.
Prof. Dr. Lars C. Grabbe, Fachhochschule Münster
Ein Authentizitätsparadox: Gedenkorte zwischen Erhaltung und Inszenierung
Katrin Brümmer, Hochschule Hannover
Panel Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Martin Scholz
Mittagspause
In Situ
Prof. Anke Bertram, Hochschule Hannover
Die Magie des Bildes. Die Perspektive der Künstlerin.
Prof. Ute Heuer, Hochschule Hannover
Pause
Authentizität im Design – inflationäres Ideal oder existenzielles Motiv?
Prof. Gunnar Spellmeyer, Hochschule Hannover
Das Psychogramm als authentischer Selbstausdruck?
Prof. Dr. Friedrich Weltzien, Hochschule Hannover
Panel Diskussion
Moderation: Katrin Brümmer
Freitag, den 8. November
Begrüßung
Prof. Dr. Martin Scholz & Katrin Brümmer
Authentizität und Dokumentarfilm – was bedeutet das?
Prof. Dr. Kerstin Stutterheim, Edinburgh Napier University
Es menschelt im Tierreich
Prof. Michael Sutor, Hochschule Hannover
Vom Porträt zum digitalen Doppelgänger – Gestaltete Wirklichkeit im Film (ONLINE)
Katharina Pethke
Pause
Die Moderatorin ist meine Freundin
Hans–Peter Fischer, Hochschule Hannover
Glaubwürdigkeit durch Kooperation? Visuelle Berichterstattung und Faktenprüfung im Educational Newsroom
Prof. Michael Hauri, Hochschule Hannover
Panel Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Friedrich Weltzien
Mittagspause
Authentizität als dynamisches Krisen-Konzept
Prof. Dr. Volker Wortmann, Universität Hildesheim
Der Ernst der Spiele: Digitale Spiele als politische Bedeutungsträger
Prof. Dr. Stephan Schwingeler, HAWK Hildesheim
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Prof. Dr. Martin Scholz, Hochschule Hannover
Panel Diskussion
Moderation: Dr. Carolin Scheler
Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Titel:
Authentizität als dynamisches Krisen-Konzept
Über den Beitrag:
Der Vortrag versteht Authentizität als relationalen, differenzsetzenden Begriff, nicht als einen normativen. Seine Verwendung verweist damit auch nicht auf Eindeutiges, sondern markiert vielmehr einen instabilen Zustand, einen Bereich im semantischen Feld, in dem die Verhältnisse nicht (mehr) geklärt sind, in dem es also etwas auszuhandeln gibt. Authentizitätsdiskurse sind – so die These – immer auch Verlust- und Krisendiskurse und damit zu verstehen als Indikatoren eines sich verändernden Mediensystem, in dem der habitualisierte Mediengebrauch eine Destabilisierung erfährt und vertraute Gewissheiten nicht mehr greifen. Die Frage nach Authentizität übernimmt in diesen Zusammenhängen regulative Funktion.
Über Dr. Volker Wortmann:
Dr. Volker Wortmann (Jg. 1965) ist Senior Lecturer am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Er war Stipendiat im DFG Graduiertenkolleg Authentizität als Darstellungsform. Im Herbst 2023 erschien die Dissertation Authentisches Bild und authentisierende Form in einer aktualisierten und ergänzten Neuauflage im Herbert von Halem Verlag. Wortmann forscht und publiziert zur Ästhetik des Dokumentarfilms, zu Konstellationen des Apparativen und zu populäre Figurationen des Posthumanismus.
Foto: Heidi Pfohl
Titel:
Authentizität als dynamisches Krisen-Konzept
Über den Beitrag:
Der Vortrag versteht Authentizität als relationalen, differenzsetzenden Begriff, nicht als einen normativen. Seine Verwendung verweist damit auch nicht auf Eindeutiges, sondern markiert vielmehr einen instabilen Zustand, einen Bereich im semantischen Feld, in dem die Verhältnisse nicht (mehr) geklärt sind, in dem es also etwas auszuhandeln gibt. Authentizitätsdiskurse sind – so die These – immer auch Verlust- und Krisendiskurse und damit zu verstehen als Indikatoren eines sich verändernden Mediensystem, in dem der habitualisierte Mediengebrauch eine Destabilisierung erfährt und vertraute Gewissheiten nicht mehr greifen. Die Frage nach Authentizität übernimmt in diesen Zusammenhängen regulative Funktion.
Über Dr. Volker Wortmann:
Dr. Volker Wortmann (Jg. 1965) ist Senior Lecturer am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Er war Stipendiat im DFG Graduiertenkolleg Authentizität als Darstellungsform. Im Herbst 2023 erschien die Dissertation Authentisches Bild und authentisierende Form in einer aktualisierten und ergänzten Neuauflage im Herbert von Halem Verlag. Wortmann forscht und publiziert zur Ästhetik des Dokumentarfilms, zu Konstellationen des Apparativen und zu populäre Figurationen des Posthumanismus.
Foto: Heidi Pfohl
Titel:
Glaubwürdigkeit durch Kooperation? Visuelle Berichterstattung und Faktenprüfung im Educational Newsroom
Über den Beitrag:
Der Vortrag beleuchtet zwei in der Fachliteratur wenig beachtete Aspekte der Authentizität in den Medien: die Rolle von Fotojournalist*innen, die Ungenauigkeiten in Text-Reportagen aufdecken, und die Funktion von Faktenprüfer*innen, die Fehler im Einsatz von Bildern identifizieren. Während die Gefahren von Deepfakes branchenweit diskutiert werden, gehen alltägliche Ungenauigkeiten im digitalen Journalismus oft unter. Wie können Bildjournalist*innen und Faktenprüfer*innen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Texte und Bilder präzise sind? Die Inhalte basieren auf Erfahrungen im Educational Newsroom der Hochschule Hannover, in dem Studierende praxisnahe Erfahrungen mit redaktionellen Arbeitsweisen sammeln.
Foto: Michael Hinz
Über Prof. Michael Hauri:
Michael Hauri, geboren 1983, ist seit 2021 Professor für digitales Publizieren im Studiengang Visual Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Nach seinem Studium des Kommunikationsdesigns arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf und gründete in Berlin eine Agentur für digitales Storytelling. Seit 2011 ist er als Trainer für Magazine, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, NGOs und Journalistenschulen tätig. Michael Hauri ist Mitglied der Jury des Grimme Online Awards und berät Redaktionen und Verlage bei der Entwicklung ihrer Digitalstrategie. An der Hochschule Hannover initiierte er den «Educational Newsroom», eine Lehrredaktion für digitalen Journalismus mit dazugehörigem Online-Magazin.
Foto: Raimund Zakowski
Titel:
Glaubwürdigkeit durch Kooperation? Visuelle Berichterstattung und Faktenprüfung im Educational Newsroom
Über den Beitrag:
Der Vortrag beleuchtet zwei in der Fachliteratur wenig beachtete Aspekte der Authentizität in den Medien: die Rolle von Fotojournalist*innen, die Ungenauigkeiten in Text-Reportagen aufdecken, und die Funktion von Faktenprüfer*innen, die Fehler im Einsatz von Bildern identifizieren. Während die Gefahren von Deepfakes branchenweit diskutiert werden, gehen alltägliche Ungenauigkeiten im digitalen Journalismus oft unter. Wie können Bildjournalist*innen und Faktenprüfer*innen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Texte und Bilder präzise sind? Die Inhalte basieren auf Erfahrungen im Educational Newsroom der Hochschule Hannover, in dem Studierende praxisnahe Erfahrungen mit redaktionellen Arbeitsweisen sammeln.
Foto: Michael Hinz
Über Prof. Michael Hauri:
Michael Hauri, geboren 1983, ist seit 2021 Professor für digitales Publizieren im Studiengang Visual Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Nach seinem Studium des Kommunikationsdesigns arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf und gründete in Berlin eine Agentur für digitales Storytelling. Seit 2011 ist er als Trainer für Magazine, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, NGOs und Journalistenschulen tätig. Michael Hauri ist Mitglied der Jury des Grimme Online Awards und berät Redaktionen und Verlage bei der Entwicklung ihrer Digitalstrategie. An der Hochschule Hannover initiierte er den «Educational Newsroom», eine Lehrredaktion für digitalen Journalismus mit dazugehörigem Online-Magazin.
Foto: Raimund Zakowski
Titel:
Die Moderatorin ist meine Freundin
Über den Beitrag:
Radio und Podcasting sind scheinbar schwache Medien, auch in Sachen Authentizität: Sie können beim Publikum nicht mit Bildern punkten, sind als auditive Medien naturgemäß flüchtig, können somit Vermitteltes nicht fotografisch oder „schwarz auf weiß“ belegen. Dennoch rankt das Radio bei der Vertrauensfrage weit oben: Laut Mainzer Langzeitstudie liegt zumindest der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf Platz 3, hinter ARD und ZDF. Ein Grund könnte sein, dass journalistische Audio-Angebote von Hörenden als besonders authentisch wahrgenommen werden – weil Radiomacher*innen direkt zum Publikum sprechen und als Vertraute wahrgenommen werden.
Über Hans–Peter Fischer:
Hans-Peter Fischer ist seit 2012 Lehrbeauftragter für besondere Aufgaben, v.a. Audiojournalismus. Davor arbeitete er jahrelang als Freier Journalist und erstellte Beiträge, Reportagen und Features v.a. für den NDR und den Deutschlandfunk. 2001 arbeitete er ein knappes Jahr lang in der Deutschen Redaktion des Schwedischen Rundfunks in Stockholm. Zum Journalismus kam er eher zufällig: Ein Zeitungspraktikum im Ostharz löste erhebliche Zweifel am Erststudium (Lehramt/Englisch/Deutsch…) aus und führte zu einem Ergänzungsstudium Journalismus. Als Lehrbeauftragter bemüht sich Hans-Peter Fischer, Studierenden die Faszination des Auditiven zu vermitteln.
Titel:
Die Moderatorin ist meine Freundin
Über den Beitrag:
Radio und Podcasting sind scheinbar schwache Medien, auch in Sachen Authentizität: Sie können beim Publikum nicht mit Bildern punkten, sind als auditive Medien naturgemäß flüchtig, können somit Vermitteltes nicht fotografisch oder „schwarz auf weiß“ belegen. Dennoch rankt das Radio bei der Vertrauensfrage weit oben: Laut Mainzer Langzeitstudie liegt zumindest der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf Platz 3, hinter ARD und ZDF. Ein Grund könnte sein, dass journalistische Audio-Angebote von Hörenden als besonders authentisch wahrgenommen werden – weil Radiomacher*innen direkt zum Publikum sprechen und als Vertraute wahrgenommen werden.
Über Hans–Peter Fischer:
Hans-Peter Fischer ist seit 2012 Lehrbeauftragter für besondere Aufgaben, v.a. Audiojournalismus. Davor arbeitete er jahrelang als Freier Journalist und erstellte Beiträge, Reportagen und Features v.a. für den NDR und den Deutschlandfunk. 2001 arbeitete er ein knappes Jahr lang in der Deutschen Redaktion des Schwedischen Rundfunks in Stockholm. Zum Journalismus kam er eher zufällig: Ein Zeitungspraktikum im Ostharz löste erhebliche Zweifel am Erststudium (Lehramt/Englisch/Deutsch…) aus und führte zu einem Ergänzungsstudium Journalismus. Als Lehrbeauftragter bemüht sich Hans-Peter Fischer, Studierenden die Faszination des Auditiven zu vermitteln.
Titel:
Vom Porträt zum digitalen Doppelgänger – Gestaltete Wirklichkeit im Film
Über den Beitrag:
Was ist dokumentarisches Arbeiten im Film? In Katharina Pethkes Film UNCANNY ME (2022) geht es um das 26-jährige Fotomodell Lale, das beschließt, sich duplizieren und ihren Avatar für sich arbeiten zu lassen. Ausgehend von ihrer Praxis beschreibt Pethke die graduellen Abstufungen von Wirklichkeitsbezug im Film und teilt die Ergebnisse ihrer theoretischen Forschung zum Porträtfilm als Untersuchungsfeld des dokumentarischen Arbeitens im Film. Hierfür werden sechs Spannungsfelder entworfen, die das dokumentarische Arbeiten zwischen Ähnlichkeitsversprechen und Interpretation verorten und systematisieren. Dabei geht es sowohl um das Verhältnis referenzierbarer Personen zu ihrem Porträt, als auch um die Funktion von Stellvertretern, zum Beispiel mit Hilfe von Deepfake und AI.
Über Katharina Pethke:
Katharina Pethke ist Filmemacherin mit einem Schwerpunkt auf dem künstlerischen Dokumentarfilm. Während ihrer Lehrtätigkeit als Professorin für Erstjahresstudierende im Bereich Film an der HFBK Hamburg (2012-2019) ist ihr aufgefallen, dass der Porträtfilm ein Genregrenzen sprengendes Medium ist und sich hervorragend als Untersuchungsfeld für die Frage nach der Wirklichkeit im Film eignet: Aktuell beendet sie ihre wissenschaftlich-künstlerische Promotion an der Filmuni Potsdam-Babelsberg. Studiert hat Pethke Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Regie an der KHM in Köln. Ihr neuester Film Reproduktion feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024 (Forum).
Titel:
Vom Porträt zum digitalen Doppelgänger – Gestaltete Wirklichkeit im Film
Über den Beitrag:
Was ist dokumentarisches Arbeiten im Film? In Katharina Pethkes Film UNCANNY ME (2022) geht es um das 26-jährige Fotomodell Lale, das beschließt, sich duplizieren und ihren Avatar für sich arbeiten zu lassen. Ausgehend von ihrer Praxis beschreibt Pethke die graduellen Abstufungen von Wirklichkeitsbezug im Film und teilt die Ergebnisse ihrer theoretischen Forschung zum Porträtfilm als Untersuchungsfeld des dokumentarischen Arbeitens im Film. Hierfür werden sechs Spannungsfelder entworfen, die das dokumentarische Arbeiten zwischen Ähnlichkeitsversprechen und Interpretation verorten und systematisieren. Dabei geht es sowohl um das Verhältnis referenzierbarer Personen zu ihrem Porträt, als auch um die Funktion von Stellvertretern, zum Beispiel mit Hilfe von Deepfake und AI.
Über Katharina Pethke:
Katharina Pethke ist Filmemacherin mit einem Schwerpunkt auf dem künstlerischen Dokumentarfilm. Während ihrer Lehrtätigkeit als Professorin für Erstjahresstudierende im Bereich Film an der HFBK Hamburg (2012-2019) ist ihr aufgefallen, dass der Porträtfilm ein Genregrenzen sprengendes Medium ist und sich hervorragend als Untersuchungsfeld für die Frage nach der Wirklichkeit im Film eignet: Aktuell beendet sie ihre wissenschaftlich-künstlerische Promotion an der Filmuni Potsdam-Babelsberg. Studiert hat Pethke Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Regie an der KHM in Köln. Ihr neuester Film Reproduktion feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024 (Forum).
Titel:
Es menschelt im Tierreich
Über den Beitrag:
Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung gibt laut Statista an, dass sie gerne Tierfilme sehen. Es scheint, als ob der zunehmende Naturverlust entseelter Lebensräume wettgemacht wird durch Rezeption auf dem heimatlichen Screen: die Hits und Quoten sind seit Jahrzehnten hoch und krisenresistent. Fast jeder Winkel dieser Erde wird über, auf und unter der Erde ausgeleuchtet, um unsere tierischen und pflanzlichen Mitbewohner im Kampf ums Überleben möglichst auf Tuchfüllung zu begleiten.
Doch was wird eigentlich präsentiert? Welches Wertesystem wird vermittelt? Es menschelt im Tierreich zielt weniger auf die Demontage eines vorgeblich idyllischen Aneignungskonzeptes, als vielmehr auf die Lokalisation eines Phänomens im gesellschaftlich-medialen Kontext und dessen Glaubwürdigkeit.
Über Prof. Michael Sutor:
Grundstudium der Völkerkunde in München.
Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig (s.c.l.).
Ab 1990 freier Medienproduzent.
Rund 20 lange Natur- und Reisedokumentationen meist für den NDR Hamburg (Buch, Regie, Kamera und oft Schnitt).
Zwei TV-Serien zu Kultur- und Architekturthemen.
Ab 2005 Professur an der HS Hannover im Bereich Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm.
Titel:
Es menschelt im Tierreich
Über den Beitrag:
Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung gibt laut Statista an, dass sie gerne Tierfilme sehen. Es scheint, als ob der zunehmende Naturverlust entseelter Lebensräume wettgemacht wird durch Rezeption auf dem heimatlichen Screen: die Hits und Quoten sind seit Jahrzehnten hoch und krisenresistent. Fast jeder Winkel dieser Erde wird über, auf und unter der Erde ausgeleuchtet, um unsere tierischen und pflanzlichen Mitbewohner im Kampf ums Überleben möglichst auf Tuchfüllung zu begleiten.
Doch was wird eigentlich präsentiert? Welches Wertesystem wird vermittelt? Es menschelt im Tierreich zielt weniger auf die Demontage eines vorgeblich idyllischen Aneignungskonzeptes, als vielmehr auf die Lokalisation eines Phänomens im gesellschaftlich-medialen Kontext und dessen Glaubwürdigkeit.
Über Prof. Michael Sutor:
Grundstudium der Völkerkunde in München.
Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig (s.c.l.).
Ab 1990 freier Medienproduzent.
Rund 20 lange Natur- und Reisedokumentationen meist für den NDR Hamburg (Buch, Regie, Kamera und oft Schnitt).
Zwei TV-Serien zu Kultur- und Architekturthemen.
Ab 2005 Professur an der HS Hannover im Bereich Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm.
Titel:
Authentizität und Dokumentarfilm – was bedeutet das?
Über den Beitrag:
Die Frage nach einer Authentizität im Dokumentarfilm ist eine, die seit geraumer Zeit immer häufiger gestellt wurde und nun, in Anbetracht des Einsatzes von AI, language und deep learning machines auch im Filmbereich, immer öfter und neu gestellt werden. In meiner Präsentation möchte ich diesen Aspekt aus der Erfahrung als Dokumentarfilmerin und meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Geschichte und Ästhetik des Dokumentarfilms diskutieren. Wie kann man eine erlebte Wirklichkeit authentisch abbilden? Ist es möglich Authentizität zu bestimmen oder über die Analyse eines dokumentarischen Films zu erkennen?
Über Prof. Dr. Kerstin Stutterheim:
Kerstin Stutterheim ist Associated Dean Forschung und Professor in Creative Practice and der School of Arts and Creative Industries der Edinburgh Napier University und Gastdozentin am Fachbereich Game Design der HTW Berlin. Davor war sie Rektorin der Kunsthochschule für Medien, KHM, Köln. Während ihrer langen Karriere wirkte sich als Professorin an der Bournemouth University und zuvor an der Filmuniversitaet Babelsberg Konrad Wolf. Weitere Information unter https://orcid.org/0000-0002-5243-616X und https://www.imdb.com/name/nm0836488/
Titel:
Authentizität und Dokumentarfilm – was bedeutet das?
Über den Beitrag:
Die Frage nach einer Authentizität im Dokumentarfilm ist eine, die seit geraumer Zeit immer häufiger gestellt wurde und nun, in Anbetracht des Einsatzes von AI, language und deep learning machines auch im Filmbereich, immer öfter und neu gestellt werden. In meiner Präsentation möchte ich diesen Aspekt aus der Erfahrung als Dokumentarfilmerin und meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Geschichte und Ästhetik des Dokumentarfilms diskutieren. Wie kann man eine erlebte Wirklichkeit authentisch abbilden? Ist es möglich Authentizität zu bestimmen oder über die Analyse eines dokumentarischen Films zu erkennen?
Über Prof. Dr. Kerstin Stutterheim:
Kerstin Stutterheim ist Associated Dean Forschung und Professor in Creative Practice and der School of Arts and Creative Industries der Edinburgh Napier University und Gastdozentin am Fachbereich Game Design der HTW Berlin. Davor war sie Rektorin der Kunsthochschule für Medien, KHM, Köln. Während ihrer langen Karriere wirkte sich als Professorin an der Bournemouth University und zuvor an der Filmuniversitaet Babelsberg Konrad Wolf. Weitere Information unter https://orcid.org/0000-0002-5243-616X und https://www.imdb.com/name/nm0836488/
Titel:
Das Psychogramm als authentischer Selbstausdruck?
Über den Beitrag:
In diesem Beitrag stelle ich ein ästhetisches Konzept vor, das im 20. und 21. Jahrhundert für Gestalter*innen immer wieder bedeutsam war. Als Psychogramm versteht man dabei den direkten und unmittelbaren schöpferischen Ausdruck. Mit psychogrammatischen Methoden wird versucht, erlernte gesellschaftliche, ideologische oder zivilisatorische Einschränkungen auszuschalten. Ich möchte in einem historischen Überblick über die verganegnen ca. 100 Jahre darstellen, welche Medien für das Psychogramm von Designer*innen und Künstler*innen als geeignet erachtet wurden und welche kreativitätstheoretischen und politischen Aspekte jeweils impliziert waren.
Bild: Asger Jorn, Drawing, 1946
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien:
Friedrich Weltzien, geb. 1967, seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Titel:
Das Psychogramm als authentischer Selbstausdruck?
Über den Beitrag:
In diesem Beitrag stelle ich ein ästhetisches Konzept vor, das im 20. und 21. Jahrhundert für Gestalter*innen immer wieder bedeutsam war. Als Psychogramm versteht man dabei den direkten und unmittelbaren schöpferischen Ausdruck. Mit psychogrammatischen Methoden wird versucht, erlernte gesellschaftliche, ideologische oder zivilisatorische Einschränkungen auszuschalten. Ich möchte in einem historischen Überblick über die verganegnen ca. 100 Jahre darstellen, welche Medien für das Psychogramm von Designer*innen und Künstler*innen als geeignet erachtet wurden und welche kreativitätstheoretischen und politischen Aspekte jeweils impliziert waren.
Bild: Asger Jorn, Drawing, 1946
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien:
Friedrich Weltzien, geb. 1967, seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Titel:
Authentizität im Design – inflationäres Ideal oder existenzielles Motiv?
Über den Beitrag:
Auch im Design lässt sich eine inflationäre Verwendung des Begriffes der Authentizität beobachten. Als Marketingmasche entlarvt, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses fragwürdigen Imperativs in der Gestaltung aber auch nach dem Wert von Authentizität im Design. Welche Chance liegt im Authentischen für Entwerfende wie auch Benutzerinnen und Verbraucher? Mit einem Verständnis für die existentielle Dimension des Begriffes wird ein Spannungsbogen von Eigentlichkeit und Zuverlässigkeit hin zur Stimmigkeit zwischen Person, Produkt und Situation aufgezogen. Damit wird ein Ansatz für ein vertieftes Verständnis von ›Human Centered Design‹ nach dem ›Hannoverschen Modell‹ geliefert.
Über Prof. Gunnar Spellmeyer:
Gunnar Spellmeyer ist seit 2000 Professor für Industrial Design Entwurf an der Hochschule Hannover tätig. Er ist Ehrenprofessur der Universität Hefei, China und Ehrendoktor des Institut Seni Indonesia Yogyakarta.
Spellmeyer studierte bis 1990 in Hannover, arbeitete als Produktdesigner und ist heute nebenberuflich als Designer und Entrepreneur engagiert. Einzelne Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen, auch seine Lehrformate wurden ausgezeichnet. 2013 gründete er Nexster, das Entrepreneurshipcenter der Hochschule Hannover. Sein Forschungsinteresse gilt den kreativen Strategien, der Innovation und der Person im Entwurf.
Titel:
Authentizität im Design – inflationäres Ideal oder existenzielles Motiv?
Über den Beitrag:
Auch im Design lässt sich eine inflationäre Verwendung des Begriffes der Authentizität beobachten. Als Marketingmasche entlarvt, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses fragwürdigen Imperativs in der Gestaltung aber auch nach dem Wert von Authentizität im Design. Welche Chance liegt im Authentischen für Entwerfende wie auch Benutzerinnen und Verbraucher? Mit einem Verständnis für die existentielle Dimension des Begriffes wird ein Spannungsbogen von Eigentlichkeit und Zuverlässigkeit hin zur Stimmigkeit zwischen Person, Produkt und Situation aufgezogen. Damit wird ein Ansatz für ein vertieftes Verständnis von ›Human Centered Design‹ nach dem ›Hannoverschen Modell‹ geliefert.
Über Prof. Gunnar Spellmeyer:
Gunnar Spellmeyer ist seit 2000 Professor für Industrial Design Entwurf an der Hochschule Hannover tätig. Er ist Ehrenprofessur der Universität Hefei, China und Ehrendoktor des Institut Seni Indonesia Yogyakarta.
Spellmeyer studierte bis 1990 in Hannover, arbeitete als Produktdesigner und ist heute nebenberuflich als Designer und Entrepreneur engagiert. Einzelne Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen, auch seine Lehrformate wurden ausgezeichnet. 2013 gründete er Nexster, das Entrepreneurshipcenter der Hochschule Hannover. Sein Forschungsinteresse gilt den kreativen Strategien, der Innovation und der Person im Entwurf.
Titel:
Die Magie des Bildes. Die Perspektive der Künstlerin.
Über den Beitrag:
Kunstschaffende forschen intuitiv. Sie suchen in der Kunst eine Antwort auf die Fragen der Welt. So spiegelt die Kunst die Irrungen und Wirrungen der Welt, reflektiert alte und neue Werten, konfrontiert und provoziert. Ein gutes Kunstwerk ist immer auch ein Erkenntnisgewinn, stellt Fragen ohne Antworten zu geben.
Ein Kunstwerk manifestiert sich innerhalb eines Materials, einer Performance, einem Wort oder Text. Es entstammt einer Idee, die sich in einer Handlung oder Werk materialisiert. Im Unterschied zu der reinen Idee, geht ein Kunstwerk in dem Moment der Visualisierung von der inneren Welt des Kunstschaffenden in die materielle Welt über zur Kommunikation mit der Außenwelt.
Ein gutes Kunstwerk geht mit der Wahrhaftigkeit des Kunstschaffenden einher. Mit Authentizität. Wie glaubhaft, wie individuell, wie wahrhaftig und innovativ ist das Werk? Was macht ein Kunstwerk zum Kunstwerk? Woher kommt die Magie des Bildes?
Über Prof. Ute Heuer:
Prof. Ute Heuer ist 1964 in Braunschweig geboren und hat an der dortigen HBK Freie Kunst studiert. Sie war 1988/89 mit dem DAAD-Stipendium in London. Diese Zeit hat sie nachhaltig geprägt. 1990 wurde sie Meisterschülerin und lebte von da an in Hannover, Luzern und Basel. Sie hat national und international ausgestellt und wurde für ihr Werk mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Den an sie 2021 verliehenen „Kunstpreis der SPD Landtagsfraktion“ reichte sie an die junge Kunstszene Hannover weiter. Seit 2011 ist die Professorin für Malerei an der Hochschule Hannover. Eines ihrer Bilder: „Zeichnung nach G. Richters Abstraktes Bild“ ist aktuell in der Sammlung des Sprengel Museums Hannover zu sehen.
Titel:
Die Magie des Bildes. Die Perspektive der Künstlerin.
Über den Beitrag:
Kunstschaffende forschen intuitiv. Sie suchen in der Kunst eine Antwort auf die Fragen der Welt. So spiegelt die Kunst die Irrungen und Wirrungen der Welt, reflektiert alte und neue Werten, konfrontiert und provoziert. Ein gutes Kunstwerk ist immer auch ein Erkenntnisgewinn, stellt Fragen ohne Antworten zu geben.
Ein Kunstwerk manifestiert sich innerhalb eines Materials, einer Performance, einem Wort oder Text. Es entstammt einer Idee, die sich in einer Handlung oder Werk materialisiert. Im Unterschied zu der reinen Idee, geht ein Kunstwerk in dem Moment der Visualisierung von der inneren Welt des Kunstschaffenden in die materielle Welt über zur Kommunikation mit der Außenwelt.
Ein gutes Kunstwerk geht mit der Wahrhaftigkeit des Kunstschaffenden einher. Mit Authentizität. Wie glaubhaft, wie individuell, wie wahrhaftig und innovativ ist das Werk? Was macht ein Kunstwerk zum Kunstwerk? Woher kommt die Magie des Bildes?
Über Prof. Ute Heuer:
Prof. Ute Heuer ist 1964 in Braunschweig geboren und hat an der dortigen HBK Freie Kunst studiert. Sie war 1988/89 mit dem DAAD-Stipendium in London. Diese Zeit hat sie nachhaltig geprägt. 1990 wurde sie Meisterschülerin und lebte von da an in Hannover, Luzern und Basel. Sie hat national und international ausgestellt und wurde für ihr Werk mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Den an sie 2021 verliehenen „Kunstpreis der SPD Landtagsfraktion“ reichte sie an die junge Kunstszene Hannover weiter. Seit 2011 ist die Professorin für Malerei an der Hochschule Hannover. Eines ihrer Bilder: „Zeichnung nach G. Richters Abstraktes Bild“ ist aktuell in der Sammlung des Sprengel Museums Hannover zu sehen.
Titel:
In Situ – Wie schafft Architektur den Rahmen für Zugehörigkeit und echte Begegnung?
Über den Beitrag:
Nicht nur Zweck und Umgebung prägen einen Ort, sondern auch Ereignisse, Geschichten und Veränderungen. Der Genius Loci bildet den Hintergrund für die Rezeption von Architektur. Wir haben das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und echter Begegnung. Architektur soll uns berühren, auffordern und in Erinnerung bleiben. So kann z.B. ein Lokschuppen zum „Wohnzimmer der Stadt“ werden, obwohl es sich doch eigentlich um eine Bibliothek handelt. Hier kann man sich verhalten, entfalten, wiederfinden. Jeder bringt seine Erfahrung mit, hat seine eigenen Perspektiven und lässt etwas da. Alles ist im Fluss. In Erinnerung bleiben die besonderen Atmosphären von Stimmigkeit und Ortsbezug, die im Hier und Jetzt entstehen.
Über Prof. Anke Bertram:
Prof. Anke Bertram ist seit 2002 Professorin am Studiengang Innenarchitektur an der Abteilung Design und Medien der Hochschule Hannover. Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind u.a. der Entwurf in allen Studienphasen, Entwurfsmethodik, Experimentelle Raumgestaltung und Architekturtheorie. Seit 2014 forscht sie über »Methoden zum Entwerfen der atmosphärischen Qualität von Räumen«. Sie verfügt über mehr als 20-jährige Berufserfahrung als Architektin mit Projekten im sozialen und medizinischen Bereich sowie in der Steuerung von Partizipationsprozessen.
Titel:
In Situ – Wie schafft Architektur den Rahmen für Zugehörigkeit und echte Begegnung?
Über den Beitrag:
Nicht nur Zweck und Umgebung prägen einen Ort, sondern auch Ereignisse, Geschichten und Veränderungen. Der Genius Loci bildet den Hintergrund für die Rezeption von Architektur. Wir haben das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und echter Begegnung. Architektur soll uns berühren, auffordern und in Erinnerung bleiben. So kann z.B. ein Lokschuppen zum „Wohnzimmer der Stadt“ werden, obwohl es sich doch eigentlich um eine Bibliothek handelt. Hier kann man sich verhalten, entfalten, wiederfinden. Jeder bringt seine Erfahrung mit, hat seine eigenen Perspektiven und lässt etwas da. Alles ist im Fluss. In Erinnerung bleiben die besonderen Atmosphären von Stimmigkeit und Ortsbezug, die im Hier und Jetzt entstehen.
Über Prof. Anke Bertram:
Prof. Anke Bertram ist seit 2002 Professorin am Studiengang Innenarchitektur an der Abteilung Design und Medien der Hochschule Hannover. Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind u.a. der Entwurf in allen Studienphasen, Entwurfsmethodik, Experimentelle Raumgestaltung und Architekturtheorie. Seit 2014 forscht sie über »Methoden zum Entwerfen der atmosphärischen Qualität von Räumen«. Sie verfügt über mehr als 20-jährige Berufserfahrung als Architektin mit Projekten im sozialen und medizinischen Bereich sowie in der Steuerung von Partizipationsprozessen.
Titel:
Ein Authentizitätsparadox: Gedenkorte zwischen Erhaltung und Inszenierung
Über den Beitrag:
Gedenkorte befinden sich in einem diffusen Zwischenraum zwischen Authentizität und Inszenierung, zwischen Erhaltung und Rekonstruktion. Bei der Umwandlung ehemaliger Konzentrationslager in Gedenkstätten und Museen entsteht ein tiefgreifendes Paradox: Während die Konservierung diese Orte als authentisch bewahren soll, führt sie oft zu einem unweigerlichen Verlust ihrer ursprünglichen Authentizität. Durch Restaurierungsmaßnahmen wird der Charakter des Ortes in vielerlei Hinsicht verändert, und nur ein Teil des Originals bleibt erhalten, während beschädigte Teile renoviert oder ersetzt werden müssen. Anhand von Gedenkorten ehemaliger Konzentrationslager wird untersucht, wie sich der Begriff der Authentizität zunehmend auf die bloße »Indexikalität « der Orte reduziert – auf das »Hier « und »Dort «, an denen einst bedeutende Ereignisse stattfanden.
Bildnachweis: Salome Ziermann
Über Katrin Brümmer:
Katrin Brümmer absolvierte von 2011 bis 2015 ein Studium der Innenarchitektur und von 2015 bis 2016 ein Studium im Bereich Design und Medien, beide an der Hochschule Hannover. Seit 2016 ist sie in der Lehre tätig und unterrichtet in den Disziplinen Raumtheorie und Designtheorie. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover im Bereich der Kultur- und Designwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Raumtheorien, Gestaltung und Aktivismus, Machtstrukturen sowie Performancetheorien.
Titel:
Ein Authentizitätsparadox: Gedenkorte zwischen Erhaltung und Inszenierung
Über den Beitrag:
Gedenkorte befinden sich in einem diffusen Zwischenraum zwischen Authentizität und Inszenierung, zwischen Erhaltung und Rekonstruktion. Bei der Umwandlung ehemaliger Konzentrationslager in Gedenkstätten und Museen entsteht ein tiefgreifendes Paradox: Während die Konservierung diese Orte als authentisch bewahren soll, führt sie oft zu einem unweigerlichen Verlust ihrer ursprünglichen Authentizität. Durch Restaurierungsmaßnahmen wird der Charakter des Ortes in vielerlei Hinsicht verändert, und nur ein Teil des Originals bleibt erhalten, während beschädigte Teile renoviert oder ersetzt werden müssen. Anhand von Gedenkorten ehemaliger Konzentrationslager wird untersucht, wie sich der Begriff der Authentizität zunehmend auf die bloße »Indexikalität « der Orte reduziert – auf das »Hier « und »Dort «, an denen einst bedeutende Ereignisse stattfanden.
Bildnachweis: Salome Ziermann
Über Katrin Brümmer:
Katrin Brümmer absolvierte von 2011 bis 2015 ein Studium der Innenarchitektur und von 2015 bis 2016 ein Studium im Bereich Design und Medien, beide an der Hochschule Hannover. Seit 2016 ist sie in der Lehre tätig und unterrichtet in den Disziplinen Raumtheorie und Designtheorie. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover im Bereich der Kultur- und Designwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Raumtheorien, Gestaltung und Aktivismus, Machtstrukturen sowie Performancetheorien.
Titel:
Sensorische Interdependenz. Zur körperlichen Authentizität des Medialen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Perzeption.
Über den Beitrag:
Medien und Naturdinge haben in ihrer Erscheinungswirklichkeit eine Verbindungslinie gemeinsam: die sensorische Aneignung des Rezipierenden. Die mediale Form bleibt jedoch ihrerseits immer in einer Wechselbeziehung mit den spezifischen Inhalten der Kommunikation eingebunden, so dass sich zwischen Originalen, Kopien, Kunstwerken und Designartefakten verschiedene hybridisierte Beziehungsebenen einstellen können. Fragt man jedoch danach, ob es eine belastbare Grundannahme jeder Medienspezifik geben könne, die noch »vor« der individuellen Form-Inhalt-Beziehung Apriori stattfinde, so könnte die »sensorische Interdependenz« hier als Ankerpunkt verstanden werden, vor dessen Hintergrund sich Sinnesadressierung, multimodale Medienspezifik und perzeptuelle Medienbewertung wahrnehmungskritisch einordnen ließe, so die These dieses Vortrags.
Über Prof. Dr. Lars C. Grabbe:
Lars C. Grabbe, Dr. phil., Professor für Theorie der Wahrnehmung, Kommunikation und Medien sowie Dekan an der MSD – Münster School of Design der Fachhochschule Münster. Er ist Managing Editor des »Yearbook of Moving Image Studies« (YoMIS) und der Buchreihen »Bewegtbilder« und »Welt | Gestalten« im Büchner-Verlag (Marburg) sowie Reihenherausgeber von »Designforschung – Designwissenschaft – Designtheorie« bei Springer VS (Wiesbaden). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Phänosemiose, Medientheorie und -philosophie, Wahrnehmungstheorie, Kommunikationstheorie, Ästhetik, Semiotik und Filmwissenschaft. Seine jüngeren Buchprojekte »Medienkulturwissenschaft. Eine Einführung« (2022, Springer VS), »Augmented Images. Trilogy of Synthetic Realities II« (2022, Büchner) und »Analytische Phänosemiose. Systematische Medientheorie zwischen Wahrnehmung, Technologie und Zeichen« (2021, Büchner) befassen sich mit zeitgenössischen Fragestellungen ästhetischer Forschung.
Titel:
Sensorische Interdependenz. Zur körperlichen Authentizität des Medialen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Perzeption.
Über den Beitrag:
Medien und Naturdinge haben in ihrer Erscheinungswirklichkeit eine Verbindungslinie gemeinsam: die sensorische Aneignung des Rezipierenden. Die mediale Form bleibt jedoch ihrerseits immer in einer Wechselbeziehung mit den spezifischen Inhalten der Kommunikation eingebunden, so dass sich zwischen Originalen, Kopien, Kunstwerken und Designartefakten verschiedene hybridisierte Beziehungsebenen einstellen können. Fragt man jedoch danach, ob es eine belastbare Grundannahme jeder Medienspezifik geben könne, die noch »vor« der individuellen Form-Inhalt-Beziehung Apriori stattfinde, so könnte die »sensorische Interdependenz« hier als Ankerpunkt verstanden werden, vor dessen Hintergrund sich Sinnesadressierung, multimodale Medienspezifik und perzeptuelle Medienbewertung wahrnehmungskritisch einordnen ließe, so die These dieses Vortrags.
Über Prof. Dr. Lars C. Grabbe:
Lars C. Grabbe, Dr. phil., Professor für Theorie der Wahrnehmung, Kommunikation und Medien sowie Dekan an der MSD – Münster School of Design der Fachhochschule Münster. Er ist Managing Editor des »Yearbook of Moving Image Studies« (YoMIS) und der Buchreihen »Bewegtbilder« und »Welt | Gestalten« im Büchner-Verlag (Marburg) sowie Reihenherausgeber von »Designforschung – Designwissenschaft – Designtheorie« bei Springer VS (Wiesbaden). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Phänosemiose, Medientheorie und -philosophie, Wahrnehmungstheorie, Kommunikationstheorie, Ästhetik, Semiotik und Filmwissenschaft. Seine jüngeren Buchprojekte »Medienkulturwissenschaft. Eine Einführung« (2022, Springer VS), »Augmented Images. Trilogy of Synthetic Realities II« (2022, Büchner) und »Analytische Phänosemiose. Systematische Medientheorie zwischen Wahrnehmung, Technologie und Zeichen« (2021, Büchner) befassen sich mit zeitgenössischen Fragestellungen ästhetischer Forschung.
Titel:
Echt inszeniert. Zum Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
Über den Beitrag:
Wie stellt sich das Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte unter den Bedingungen der fortgeschrittenen Moderne dar? Der Vortrag führt in dieses Dreiecksverhältnis ein und zeigt die Probleme auf, in die das Konzept von Authentizität angesichts der Unvermeidbarkeit von Medien in historischen und generell kommunikativen Zusammenhängen führt. Plädiert wird für eine heuristische Perspektive, die solche Widersprüche und Spannungen für die Analyse von Geschichtsbildern sowie in historischer Perspektive produktiv macht.
Über Dr. Achim Saupe:
Dr. Achim Saupe leitet den Leibniz-Forschungsverbunds »Wert der Vergangenheit« und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Geschichtskultur in der Moderne, Geschichtstheorie und Historiografiegeschichte, Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte des Selbst.
Titel:
Echt inszeniert. Zum Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
Über den Beitrag:
Wie stellt sich das Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte unter den Bedingungen der fortgeschrittenen Moderne dar? Der Vortrag führt in dieses Dreiecksverhältnis ein und zeigt die Probleme auf, in die das Konzept von Authentizität angesichts der Unvermeidbarkeit von Medien in historischen und generell kommunikativen Zusammenhängen führt. Plädiert wird für eine heuristische Perspektive, die solche Widersprüche und Spannungen für die Analyse von Geschichtsbildern sowie in historischer Perspektive produktiv macht.
Über Dr. Achim Saupe:
Dr. Achim Saupe leitet den Leibniz-Forschungsverbunds »Wert der Vergangenheit« und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Geschichtskultur in der Moderne, Geschichtstheorie und Historiografiegeschichte, Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte des Selbst.