Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Deskilling Creativity. Selbermachen und Nichtkönnen in Zeiten von KI
Über den Beitrag
In der Geschichte kreativer Praktiken stand die Könnerschaft, die virtuose Beherrschung von Material und Technik, dem Machen oft im Weg. Wenn erst jahrelange Übung, naturgegebenes Talent und geeignete Lebensumstände zusammenkommen müssen, um eine bemerkenswerte schöpferische Leistung zu ermöglichen, dann ist Kreativität nur Wenigen vorbehalten. Solchen Auffassungen wurden immer wieder Ästhetiken gegenübergestellt, die sich eher der Lust, der Unmittelbarkeit oder der Improvisation verpflichtet sahen, als dem Können.
In einer transkulturellen Perspektive will ich der Frage nachgehen, wie diese Ästhetiken des Machens aussahen. Und ob die Möglichkeiten der KI der Demokratisierung der Kreativität in die Hände spielen kann. Hilft sie vielleicht sogar dabei, weitere Formen affektiver Arbeit (wie z.B. Care-Arbeit) aufzuwerten? Oder verschiebt sich die Könnerschaft nur auf andere Tätigkeitsfelder?
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien
Friedrich Weltzien ist seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Deskilling Creativity. Selbermachen und Nichtkönnen in Zeiten von KI
Über den Beitrag
In der Geschichte kreativer Praktiken stand die Könnerschaft, die virtuose Beherrschung von Material und Technik, dem Machen oft im Weg. Wenn erst jahrelange Übung, naturgegebenes Talent und geeignete Lebensumstände zusammenkommen müssen, um eine bemerkenswerte schöpferische Leistung zu ermöglichen, dann ist Kreativität nur Wenigen vorbehalten. Solchen Auffassungen wurden immer wieder Ästhetiken gegenübergestellt, die sich eher der Lust, der Unmittelbarkeit oder der Improvisation verpflichtet sahen, als dem Können.
In einer transkulturellen Perspektive will ich der Frage nachgehen, wie diese Ästhetiken des Machens aussahen. Und ob die Möglichkeiten der KI der Demokratisierung der Kreativität in die Hände spielen kann. Hilft sie vielleicht sogar dabei, weitere Formen affektiver Arbeit (wie z.B. Care-Arbeit) aufzuwerten? Oder verschiebt sich die Könnerschaft nur auf andere Tätigkeitsfelder?
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien
Friedrich Weltzien ist seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Doing Theory – Meta-reflective Musings on the Reciprocity of Practice and Theory
About the Talk
What does it mean to conduct research from a practical perspective? How does such an approach differ from a purely theoretical one—and can these perspectives even be clearly separated at times? In my talk, I will explore these questions by revisiting, on a meta level, my own trajectory as a researcher. My aim is to examine how my earlier practical work in the field of 3D animation continues to shape and inform my current academic inquiry. To illustrate this meta-reflective dimension, I will not only present my previous research, but also outline possible future directions and emerging interests that indicate where this line of investigation might lead. As my work centers on digital imaging techniques and visual culture, the examples I will discuss stem from this context. Adopting a meta-reflective approach also means considering how, in a reciprocal process, practical engagement can, in turn, illuminate future theoretical questions – how knowledge produced through doing might differ from, and enrich, knowledge produced through thinking.
About Dr. Carolin Scheler
Carolin Scheler is a researcher in the fields of digital visual culture, media archaeology and animation studies. Her educational background is in the practical field of 3D animation and cultural theory, which she studied at the University of Applied Sciences and Arts Hanover, Germany, and the Ohio State University, United States. From 2015 to 2018 she worked as a research assistant at the University of Applied Sciences and Arts Hanover in the Department of Media, Information, and Design. During the same period, she was also a research assistant at the Institute of Fine Arts and Art History at the University of Hildesheim, where she later earned her doctorate in the Department of Cultural Studies and Aesthetic Communication in 2022. As part of the Research Training Group “Aesthetic Practice,” her scholarly work was funded by the German Research Foundation in the years from 2019 to 2022. Since 2022, Carolin Scheler has been a lecturer in cultural theory at the University of the Arts Bremen in the Department of Art and Design. She has also been working as a lecturer at the University of Applied Sciences and Arts Hanover in the Department of Media, Information, and Design since 2018. At these universities, she teaches in the field of digital media studies, animation theory, art theory, humor theory and academic writing.
Doing Theory – Meta-reflective Musings on the Reciprocity of Practice and Theory
About the Talk
What does it mean to conduct research from a practical perspective? How does such an approach differ from a purely theoretical one—and can these perspectives even be clearly separated at times? In my talk, I will explore these questions by revisiting, on a meta level, my own trajectory as a researcher. My aim is to examine how my earlier practical work in the field of 3D animation continues to shape and inform my current academic inquiry. To illustrate this meta-reflective dimension, I will not only present my previous research, but also outline possible future directions and emerging interests that indicate where this line of investigation might lead. As my work centers on digital imaging techniques and visual culture, the examples I will discuss stem from this context. Adopting a meta-reflective approach also means considering how, in a reciprocal process, practical engagement can, in turn, illuminate future theoretical questions – how knowledge produced through doing might differ from, and enrich, knowledge produced through thinking.
About Dr. Carolin Scheler
Carolin Scheler is a researcher in the fields of digital visual culture, media archaeology and animation studies. Her educational background is in the practical field of 3D animation and cultural theory, which she studied at the University of Applied Sciences and Arts Hanover, Germany, and the Ohio State University, United States. From 2015 to 2018 she worked as a research assistant at the University of Applied Sciences and Arts Hanover in the Department of Media, Information, and Design. During the same period, she was also a research assistant at the Institute of Fine Arts and Art History at the University of Hildesheim, where she later earned her doctorate in the Department of Cultural Studies and Aesthetic Communication in 2022. As part of the Research Training Group “Aesthetic Practice,” her scholarly work was funded by the German Research Foundation in the years from 2019 to 2022. Since 2022, Carolin Scheler has been a lecturer in cultural theory at the University of the Arts Bremen in the Department of Art and Design. She has also been working as a lecturer at the University of Applied Sciences and Arts Hanover in the Department of Media, Information, and Design since 2018. At these universities, she teaches in the field of digital media studies, animation theory, art theory, humor theory and academic writing.
Künstlerisches und wissenschaftliches Handeln – Kunst, Pädagogik und Demokratie – von John Dewey bis heute
Über den Beitrag
Produktionsästhetische Ansätze gibt es viele in der Geschichte ästhetischer Theorien. Wie stimmen diese überein oder unterscheiden sich von den Selbstverständnissen forschender und handelnder Künstler:innen und Gestalter:innen? Der Vortrag beschäftigt sich mit praktischer künstlerischer Erkenntnis und der Frage, ob diese als getrennt oder verschränkt mit ethischer und ästhetischer Praxis gedacht werden kann.
Über Prof. Dr. Judith Siegmund
Judith Siegmund ist Professorin für philosophische Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Zweck und Zweckfreiheit. Zum Funktionswandel der Künste im 21. Jahrhundert (2019), Handbuch Kunstphilosophie (Herausgeberin, 2022) und Künstlerisches Handeln in digitalen und postkolonialen Umgebungen (2025).
Künstlerisches und wissenschaftliches Handeln – Kunst, Pädagogik und Demokratie – von John Dewey bis heute
Über den Beitrag
Produktionsästhetische Ansätze gibt es viele in der Geschichte ästhetischer Theorien. Wie stimmen diese überein oder unterscheiden sich von den Selbstverständnissen forschender und handelnder Künstler:innen und Gestalter:innen? Der Vortrag beschäftigt sich mit praktischer künstlerischer Erkenntnis und der Frage, ob diese als getrennt oder verschränkt mit ethischer und ästhetischer Praxis gedacht werden kann.
Über Prof. Dr. Judith Siegmund
Judith Siegmund ist Professorin für philosophische Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Zweck und Zweckfreiheit. Zum Funktionswandel der Künste im 21. Jahrhundert (2019), Handbuch Kunstphilosophie (Herausgeberin, 2022) und Künstlerisches Handeln in digitalen und postkolonialen Umgebungen (2025).
Denken mit den Händen. Spielarten des Machens in meinem künstlerischen Werkprozess
Über den Beitrag
Mein Werkspektrum reicht von filigranen Tuschezeichnungen bis zu raumgreifenden Installationen. Die Ausdehnung der Zeichnung in den Raum, ihre materielle Erweiterung und Verwandlung ist das Grundprinzip meiner Arbeitsweise. Zeichnend tauche ich ein in innere Bilder, präverbale Bewusstseinsschichten und kollektive Erzählungen. An fragilen Materialien untersuche ich Grenzzustände und Vergänglichkeit. Für meine Installationen entwickle ich hunderte von einzelnen Elementen, die ich am jeweiligen Ausstellungsort zu vielschichtigen Bildkörpern verwebe. Aber wie komme ich überhaupt ins Machen? Wie ist der Weg von der ersten Ahnung bis hin zum physisch erfahrbaren Werk? Wie wichtig sind äußere Einflüsse wie Orte und Begegnungen und welche Rolle spielen innere Ereignisse, Körper- und Gedankenbewegungen?
Mein Beitrag befragt die Zusammenhänge zwischen impulsivem Schaffensdrang und reflektierendem Abstand, Materialsammlung und Materialtransformation, Recherche und Kreation. Es geht um gescheiterte Experimente und produktive Zufälle, um Hauptwege, Irrwege und Abzweigungen. Beispiele aus Prozess und Werk setze ich zueinander in Beziehung und knüpfe Verbindungen zu Bereichen wie implizitem Wissen und Embodiment, zu aleatorischen Verfahren, Kunst und Spiel, Kontemplation und Flâneuserie. Auf diese Weise nähere ich mich dem Begriff des Machens als einem Prozess der sinnlichen Erkenntnis und Welterfindung.
Über Prof. Nadja Schöllhammer
Nadja Schöllhammer (* 1971, Esslingen am Neckar) studierte Romanistik und Germanistik in Stuttgart, Madrid und an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin (Meisterschülerin 2003). Im Kontakt mit neuen Orten entwickelte sie ihr künstlerisches Werk stetig weiter, wie z. B. in Kolumbien und Mexiko mit DAAD-geförderten Rechercheprojekten zu Totenkulten, in Tokio mit dem Auslandsstipendium des Berliner Senats für ihr Projekt zu Shintō-Mythen und Bildwelten des Ukiyo-e, mit Arbeitsstipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen sowie der Akademie Schloss Solitude Stuttgart für ihre künstlerische Materialforschung zum Körper der Linie. Es folgten Lehraufträge u. a. an der UdK Berlin und der Weißensee Kunsthochschule Berlin, eine Gastprofessur an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá und eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Hannover.
Schöllhammer zeigt ihre Werke in internationalen Ausstellungen, z. B. bisher in der Kunsthalle Düsseldorf, im Marta Herford Museum, im Fengxian Museum Shanghai, im Arp Museum Rolandseck, im Museum Rijswijk, Den Haag, in der Kunsthalle Tübingen, im ARTER Space for Art in Istanbul, u. a. Für ihr künstlerisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, z. B. vom Künstlerhaus Schloss Balmoral (Kunstpreis und Stipendium), von der VG Bild-Kunst Bonn (Förderung Werkmonographie), vom Kunstfonds Bonn, u. v. m. Schöllhammers Werke sind Teil privater und institutioneller Sammlungen, wie der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, der China Academy of Arts in Hangzhou/China, der Sammlung des Europäischen Patentamts München, der Colleción Núñez in Lanzarote, der Kunstsammlung der Stadt Nordhorn und der Sammlung des Regierungspräsidiums Baden-Württemberg. Seit 2024 ist Nadja Schöllhammer Professorin für Zeichnung an der Hochschule Hannover.
Denken mit den Händen. Spielarten des Machens in meinem künstlerischen Werkprozess
Über den Beitrag
Mein Werkspektrum reicht von filigranen Tuschezeichnungen bis zu raumgreifenden Installationen. Die Ausdehnung der Zeichnung in den Raum, ihre materielle Erweiterung und Verwandlung ist das Grundprinzip meiner Arbeitsweise. Zeichnend tauche ich ein in innere Bilder, präverbale Bewusstseinsschichten und kollektive Erzählungen. An fragilen Materialien untersuche ich Grenzzustände und Vergänglichkeit. Für meine Installationen entwickle ich hunderte von einzelnen Elementen, die ich am jeweiligen Ausstellungsort zu vielschichtigen Bildkörpern verwebe. Aber wie komme ich überhaupt ins Machen? Wie ist der Weg von der ersten Ahnung bis hin zum physisch erfahrbaren Werk? Wie wichtig sind äußere Einflüsse wie Orte und Begegnungen und welche Rolle spielen innere Ereignisse, Körper- und Gedankenbewegungen?
Mein Beitrag befragt die Zusammenhänge zwischen impulsivem Schaffensdrang und reflektierendem Abstand, Materialsammlung und Materialtransformation, Recherche und Kreation. Es geht um gescheiterte Experimente und produktive Zufälle, um Hauptwege, Irrwege und Abzweigungen. Beispiele aus Prozess und Werk setze ich zueinander in Beziehung und knüpfe Verbindungen zu Bereichen wie implizitem Wissen und Embodiment, zu aleatorischen Verfahren, Kunst und Spiel, Kontemplation und Flâneuserie. Auf diese Weise nähere ich mich dem Begriff des Machens als einem Prozess der sinnlichen Erkenntnis und Welterfindung.
Über Prof. Nadja Schöllhammer
Nadja Schöllhammer (* 1971, Esslingen am Neckar) studierte Romanistik und Germanistik in Stuttgart, Madrid und an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin (Meisterschülerin 2003). Im Kontakt mit neuen Orten entwickelte sie ihr künstlerisches Werk stetig weiter, wie z. B. in Kolumbien und Mexiko mit DAAD-geförderten Rechercheprojekten zu Totenkulten, in Tokio mit dem Auslandsstipendium des Berliner Senats für ihr Projekt zu Shintō-Mythen und Bildwelten des Ukiyo-e, mit Arbeitsstipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen sowie der Akademie Schloss Solitude Stuttgart für ihre künstlerische Materialforschung zum Körper der Linie. Es folgten Lehraufträge u. a. an der UdK Berlin und der Weißensee Kunsthochschule Berlin, eine Gastprofessur an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá und eine Vertretungsprofessur an der Hochschule Hannover.
Schöllhammer zeigt ihre Werke in internationalen Ausstellungen, z. B. bisher in der Kunsthalle Düsseldorf, im Marta Herford Museum, im Fengxian Museum Shanghai, im Arp Museum Rolandseck, im Museum Rijswijk, Den Haag, in der Kunsthalle Tübingen, im ARTER Space for Art in Istanbul, u. a. Für ihr künstlerisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet, z. B. vom Künstlerhaus Schloss Balmoral (Kunstpreis und Stipendium), von der VG Bild-Kunst Bonn (Förderung Werkmonographie), vom Kunstfonds Bonn, u. v. m. Schöllhammers Werke sind Teil privater und institutioneller Sammlungen, wie der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, der China Academy of Arts in Hangzhou/China, der Sammlung des Europäischen Patentamts München, der Colleción Núñez in Lanzarote, der Kunstsammlung der Stadt Nordhorn und der Sammlung des Regierungspräsidiums Baden-Württemberg. Seit 2024 ist Nadja Schöllhammer Professorin für Zeichnung an der Hochschule Hannover.
Verkörperte Kreativität:
Zur Einheit von Denken, Wahrnehmen und Gestalten
Über den Beitrag
Gestalter*innen stehen im Spannungsfeld komplexer Anforderungen. Das Programm Kreativität und Körper setzt hier an: Es untersucht die Rolle des Körpers im kreativen Prozess aus einer phänomenologischen Perspektive. Aufbauend auf ganzheitlichen Philosophien und inspiriert von den Körperpraktiken der Bauhaus-Lehre der 1920er-Jahre wird Kreativität als ein leiblich fundierter Vorgang verstanden, der subjektives Körpererleben und Erforschen eigener Motive und Motivationen miteinander vermittelt. Achtsamkeit, Atmung und Bewegung werden nicht als ergänzende Maßnahmen, sondern als zentrale Erkenntnismittel begriffen. Durch das Erlernen von Bewegungsroutinen, Atem- und Fokussierungsmethoden sowie Achtsamkeitsübungen wird die bewusste Selbstwahrnehmung geschult, emotionale Präsenz gestärkt und der Körper selbst als Denkraum und Resonanzfeld kreativer Impulse erfahrbar gemacht. Diese praktische Verankerung ermöglicht nicht nur die Überwindung kreativer Blockaden, sondern eröffnet neue Wege im nachhaltigen und gesundheitsfördernden Umgang mit der Komplexität dieser Welt. So wird die kreative Praxis zu einer Form des forschenden, ganzheitlichen Selbstzugangs und zu einem Gestalten mit dem ganzen Körper.
Über Alexandra Gomez Kaetz
Alexandra Gomez Kaetz ist Kommunikationsexpertin, Gestalterin und Yogalehrerin. Nach ihrem Wirtschaftsstudium und einem Volontariat sammelte sie Erfahrungen als Pressesprecherin und PR-Beraterin sowohl in Deutschland als auch international. Zu ihren beruflichen Stationen zählen unter anderem die TUI, Hapag-Lloyd, die Immobilienwirtschaft, das Innenministerium und die Hochschule Hannover. Ihr Interesse an ganzheitlichen Ansätzen führte sie nebenberuflich zu einer mehrjährigen Ausbildung als Yogalehrerin sowie einem Studium der Malerei und Zeichnung. Diese vielfältigen Disziplinen bilden die Grundlage für das Programm „Kreativität und Körper“, das sie heute in Workshops und Kursen u.a. an der Hochschule Hannover weitergibt.
Verkörperte Kreativität: Zur Einheit von Denken, Wahrnehmen und Gestalten
Über den Beitrag
Gestalter*innen stehen im Spannungsfeld komplexer Anforderungen. Das Programm Kreativität und Körper setzt hier an: Es untersucht die Rolle des Körpers im kreativen Prozess aus einer phänomenologischen Perspektive. Aufbauend auf ganzheitlichen Philosophien und inspiriert von den Körperpraktiken der Bauhaus-Lehre der 1920er-Jahre wird Kreativität als ein leiblich fundierter Vorgang verstanden, der subjektives Körpererleben und Erforschen eigener Motive und Motivationen miteinander vermittelt. Achtsamkeit, Atmung und Bewegung werden nicht als ergänzende Maßnahmen, sondern als zentrale Erkenntnismittel begriffen. Durch das Erlernen von Bewegungsroutinen, Atem- und Fokussierungsmethoden sowie Achtsamkeitsübungen wird die bewusste Selbstwahrnehmung geschult, emotionale Präsenz gestärkt und der Körper selbst als Denkraum und Resonanzfeld kreativer Impulse erfahrbar gemacht. Diese praktische Verankerung ermöglicht nicht nur die Überwindung kreativer Blockaden, sondern eröffnet neue Wege im nachhaltigen und gesundheitsfördernden Umgang mit der Komplexität dieser Welt. So wird die kreative Praxis zu einer Form des forschenden, ganzheitlichen Selbstzugangs und zu einem Gestalten mit dem ganzen Körper.
Über Alexandra Gomez Kaetz
Alexandra Gomez Kaetz ist Kommunikationsexpertin, Gestalterin und Yogalehrerin. Nach ihrem Wirtschaftsstudium und einem Volontariat sammelte sie Erfahrungen als Pressesprecherin und PR-Beraterin sowohl in Deutschland als auch international. Zu ihren beruflichen Stationen zählen unter anderem die TUI, Hapag-Lloyd, die Immobilienwirtschaft, das Innenministerium und die Hochschule Hannover. Ihr Interesse an ganzheitlichen Ansätzen führte sie nebenberuflich zu einer mehrjährigen Ausbildung als Yogalehrerin sowie einem Studium der Malerei und Zeichnung. Diese vielfältigen Disziplinen bilden die Grundlage für das Programm „Kreativität und Körper“, das sie heute in Workshops und Kursen u.a. an der Hochschule Hannover weitergibt.
Sketchbook – Vom Machen ohne Werk
Über den Beitrag
Unsere gängige Vorstellung von Kunst hängt – auch wenn dies schon vielfach hinterfragt wurde – noch immer an der Idee eines Werkes. Kunstschaffende stellen Kunstwerke her, die als abgeschlossene Arbeit in einer Ausstellung dem Publikum gezeigt werden. Von Duchamps Ready made bis zu Tino Seghals Performances u.v.m. hat die Kunstgeschichte zwar unter-schiedlichste Angriffe auf den Werkbegriff verzeichnet – doch der Gedanke, dass das Werk in einer finale Version gezeigt, durchgeführt oder aufgeführt wird, hält sich beharrlich.
Die Produktionsästhetik des Machens geht in dieser Kunstauffassung verloren. Denn Machen ist streng genommen ein Prozess, der nur einen Verlauf kennt, aber keinen Abschluss. Wie wäre es, diesen Prozess einmal als solchen zu betrachten – ohne dass ein Werk heraus-kommen muss?
Diese Frage möchte ich am Phänomen des Sketchbooks untersuchen: In der Ausbildung von Kunst- und Gestaltungsstudierenden spielt dieses Medium eine zentrale Rolle. Ich erlebe immer wieder, dass die Lehrenden an Kunsthochschulen in der Betreuung vor allem das Sketchbook sehen und besprechen wollen – und dieses sogar mehr Interesse auslöst als die fertige Arbeit. Das Werk erscheint wie eine Art Überforderung, an der junge Studierende zu scheitern drohen. Der Prozess jedoch hat den Reiz des Unfertigen, Suchenden, unvoreingenommen Sehenden, Tastenden und somit Überraschenden. Gibt es eine eigene Ästhetik des Sketchbooks? Wie kann man dieses Medium als visuelles Tagebuch produktionsästhetisch beschreiben?
„Drawing Nothing“ nannte eine Absolventin der HfK Bremen kürzlich ihr MA-Abschluss-projekt, in dem sie nur ihre Sketchbook-Sammlung präsentierte. Ein Werk, ein Thema, ein stringentes Konzept fehlte dem Prozess. Für sie war gerade diese Ziellosigkeit eine besondere Inspiration, durch die sie sich von allem Erwartungsdruck (auch an sich selbst) frei machen konnte. Anhand dieses konkreten Beispiels u.a. studentischer Sketchbooks möchte ich zeigen, dass das reine Machen den ästhetischen Vorteil hat, dass dabei nichts „falsch“ oder „verfehlt“ sein kann (z.B. im Sinne von Lynda Barry). Nie würde man aus dem Sketchbook eine Seite herausreißen, denn es geht um den Weg und nicht um das Ergebnis.
Gleichzeitig sollte man das Sketchbook nicht als Ort des handwerklichen Übens herabwürdigen. Man lernt hier nicht einfach nur Stil oder Fingerfertigkeit, sondern praktiziert das Ausloten kreativer Möglichkeiten. Es geht um einen Weg, der kein Ziel haben muss.
Über Prof. Dr. Annette Geiger
Annette Geiger ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, sie lehrt als Professorin für Theorie und Geschichte der Gestaltung an der Hochschule für Künste Bremen. Die Kulturen des Ästhetischen in Kunst, Design und Alltag stehen im Zentrum ihrer Forschung, dazu erschien als Monografie „Andersmöglichsein. Zur Ästhetik des Designs“ (2018) sowie die Sammelbände „Piktogrammatik. Grafisches Gestalten als Weltwissen und Bilderordnung“ (2021), „Kunst und Design. Eine Affäre“ (2012), „Coolness. Zur Ästhetik einer kulturellen Strategie und Attitüde“ (2010) u.a. Derzeit beschäftigt sie sich vor allem mit den Perspektiven einer transkulturellen Ästhetik, zwischen High & Low, globalem Norden & Süden vermittelnd, z.B. in Projekten mit Kunsthochschulen in Südafrika und Indonesien.
Sketchbook – Vom Machen ohne Werk
Über den Beitrag
Unsere gängige Vorstellung von Kunst hängt – auch wenn dies schon vielfach hinterfragt wurde – noch immer an der Idee eines Werkes. Kunstschaffende stellen Kunstwerke her, die als abgeschlossene Arbeit in einer Ausstellung dem Publikum gezeigt werden. Von Duchamps Ready made bis zu Tino Seghals Performances u.v.m. hat die Kunstgeschichte zwar unter-schiedlichste Angriffe auf den Werkbegriff verzeichnet – doch der Gedanke, dass das Werk in einer finale Version gezeigt, durchgeführt oder aufgeführt wird, hält sich beharrlich.
Die Produktionsästhetik des Machens geht in dieser Kunstauffassung verloren. Denn Machen ist streng genommen ein Prozess, der nur einen Verlauf kennt, aber keinen Abschluss. Wie wäre es, diesen Prozess einmal als solchen zu betrachten – ohne dass ein Werk heraus-kommen muss?
Diese Frage möchte ich am Phänomen des Sketchbooks untersuchen: In der Ausbildung von Kunst- und Gestaltungsstudierenden spielt dieses Medium eine zentrale Rolle. Ich erlebe immer wieder, dass die Lehrenden an Kunsthochschulen in der Betreuung vor allem das Sketchbook sehen und besprechen wollen – und dieses sogar mehr Interesse auslöst als die fertige Arbeit. Das Werk erscheint wie eine Art Überforderung, an der junge Studierende zu scheitern drohen. Der Prozess jedoch hat den Reiz des Unfertigen, Suchenden, unvoreingenommen Sehenden, Tastenden und somit Überraschenden. Gibt es eine eigene Ästhetik des Sketchbooks? Wie kann man dieses Medium als visuelles Tagebuch produktionsästhetisch beschreiben?
„Drawing Nothing“ nannte eine Absolventin der HfK Bremen kürzlich ihr MA-Abschluss-projekt, in dem sie nur ihre Sketchbook-Sammlung präsentierte. Ein Werk, ein Thema, ein stringentes Konzept fehlte dem Prozess. Für sie war gerade diese Ziellosigkeit eine besondere Inspiration, durch die sie sich von allem Erwartungsdruck (auch an sich selbst) frei machen konnte. Anhand dieses konkreten Beispiels u.a. studentischer Sketchbooks möchte ich zeigen, dass das reine Machen den ästhetischen Vorteil hat, dass dabei nichts „falsch“ oder „verfehlt“ sein kann (z.B. im Sinne von Lynda Barry). Nie würde man aus dem Sketchbook eine Seite herausreißen, denn es geht um den Weg und nicht um das Ergebnis.
Gleichzeitig sollte man das Sketchbook nicht als Ort des handwerklichen Übens herabwürdigen. Man lernt hier nicht einfach nur Stil oder Fingerfertigkeit, sondern praktiziert das Ausloten kreativer Möglichkeiten. Es geht um einen Weg, der kein Ziel haben muss.
Über Prof. Dr. Annette Geiger
Annette Geiger ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, sie lehrt als Professorin für Theorie und Geschichte der Gestaltung an der Hochschule für Künste Bremen. Die Kulturen des Ästhetischen in Kunst, Design und Alltag stehen im Zentrum ihrer Forschung, dazu erschien als Monografie „Andersmöglichsein. Zur Ästhetik des Designs“ (2018) sowie die Sammelbände „Piktogrammatik. Grafisches Gestalten als Weltwissen und Bilderordnung“ (2021), „Kunst und Design. Eine Affäre“ (2012), „Coolness. Zur Ästhetik einer kulturellen Strategie und Attitüde“ (2010) u.a. Derzeit beschäftigt sie sich vor allem mit den Perspektiven einer transkulturellen Ästhetik, zwischen High & Low, globalem Norden & Süden vermittelnd, z.B. in Projekten mit Kunsthochschulen in Südafrika und Indonesien.
„Auf Anfang – Hand und Kopf“
Über den Beitrag
Bevor Methode greifen kann, bevor ein Repertoire erarbeitet ist und Vertrauen in die eigene gestalterische Leistung gewachsen ist, beginnt gestalterisches Denken im Tun. In den ersten Semestern entstehen Entwürfe deshalb oft materialgetrieben – begleitet von einer gezielten, fast rückbesinnten Hand-Kopf-Koordination: tasten, formen, zeichnen – suchend, beobachtend, wiederholend.
Erst nach dem „Machen“ kann verglichen, sortiert, begriffen und systematisiert werden. Und gerade in den unbefriedigenden Ergebnissen, die wir allzu schnell als „unnötig“ abtun könnten, liegt ein eigentlicher Schatz: die Möglichkeit zur Abgrenzung, zur Entscheidungsfindung – und zur Weiterentwicklung
Über Prof. Luise Dettbarn
Luise Dettbarn hat bis 2012 Produktdesign an der Bauhaus-Universität in Weimar und am Pratt Institute in New York studiert. Seit 2016 entwickelt und unterrichtet sie Grundkurse zu digitalen und analogen Gestaltungsstrategien und betreut Projekte aus verschiedenen Gestaltungsperspektiven in den verschiedenen Studienabschnitten.
Bevor sie an die Hochschule Hannover berufen wurde, hat sie Produktdesign an der kunsthochschule berlin weißensee und an der Burg Giebichenstein im Fachgebiet Porzellan- Glas- und Keramikdesign gelehrt.
Mit dem Studio Luise Dettbarn gestaltet und konstruiert sie 3D-CAD für die Produktion von Konsumgütern und Medizintechnik.
Als Mitbegründerin von KONTURSCHAFFEN beschäftigt sie sich mit Kommunikation und Design im öffentlichen Raum. Im Auftrag für verschiedene Institutionen, Städte und Museen untersucht sie die Schnittstelle zwischen praktischer Wissensvermittlung, unserem Erleben von Architektur und Raumstruktur und entwickelt darauf abgestimmte Formate und Kleinserien.
„Auf Anfang – Hand und Kopf“
Über den Beitrag
Bevor Methode greifen kann, bevor ein Repertoire erarbeitet ist und Vertrauen in die eigene gestalterische Leistung gewachsen ist, beginnt gestalterisches Denken im Tun. In den ersten Semestern entstehen Entwürfe deshalb oft materialgetrieben – begleitet von einer gezielten, fast rückbesinnten Hand-Kopf-Koordination: tasten, formen, zeichnen – suchend, beobachtend, wiederholend.
Erst nach dem „Machen“ kann verglichen, sortiert, begriffen und systematisiert werden. Und gerade in den unbefriedigenden Ergebnissen, die wir allzu schnell als „unnötig“ abtun könnten, liegt ein eigentlicher Schatz: die Möglichkeit zur Abgrenzung, zur Entscheidungsfindung – und zur Weiterentwicklung
Über Prof. Luise Dettbarn
Luise Dettbarn hat bis 2012 Produktdesign an der Bauhaus-Universität in Weimar und am Pratt Institute in New York studiert. Seit 2016 entwickelt und unterrichtet sie Grundkurse zu digitalen und analogen Gestaltungsstrategien und betreut Projekte aus verschiedenen Gestaltungsperspektiven in den verschiedenen Studienabschnitten.
Bevor sie an die Hochschule Hannover berufen wurde, hat sie Produktdesign an der kunsthochschule berlin weißensee und an der Burg Giebichenstein im Fachgebiet Porzellan- Glas- und Keramikdesign gelehrt.
Mit dem Studio Luise Dettbarn gestaltet und konstruiert sie 3D-CAD für die Produktion von Konsumgütern und Medizintechnik.
Als Mitbegründerin von KONTURSCHAFFEN beschäftigt sie sich mit Kommunikation und Design im öffentlichen Raum. Im Auftrag für verschiedene Institutionen, Städte und Museen untersucht sie die Schnittstelle zwischen praktischer Wissensvermittlung, unserem Erleben von Architektur und Raumstruktur und entwickelt darauf abgestimmte Formate und Kleinserien.
Moving and Finding Meaning Through Human Movement Visualization
About the Talk
Since its inception, motion capture practice has continuously evolved through technological advancements addressing specific challenges. This evolution has inadvertently unlocked new potentials and catalyzed entire fields of research and practice, spanning from cinematography and biomechanics to virtual reality and psychology.
Although the fundamental technologies for capturing movement are consistent across various domains, the objectives and methodologies for interpreting motion data differ significantly. These range from using a skeletal joint hierarchy to animate virtual characters to abstract visualizations of motion properties. The diverse approaches to understanding and integrating digital human movement are pivotal for discovery, learning, innovation and art making. This dynamic process thrives on shared observation and dialogue, such as one at the multidisciplinary intersection fostered by over two decades of motion capture practice at the Motion Lab of The Advanced Computing Center for the Arts and Design (ACCAD) at The Ohio State University.
About Vita Berezina-Blackburn
Vita Berezina-Blackburn is a creative technologist and visual artist working with animation, motion and performance capture for research, mediated performance, film, virtual reality applications and video installation. Berezina-Blackburn's works were featured at MIT Museum, PBS, Dance Theatre Workshop Gallery, and film festivals such as Anima Mundi and Dance on Camera. A recipient of BESSIE collaborative creator award for Landing Place with the Bebe Miller Dance Company, Berezina-Blackburn collaborated on mediated performances presented at venues such as The Kitchen, Red Cat, Lincoln Center, Yerba Buena. Berezina-Blackburn shared her work at conferences including SIGGRAPH, the International Federation for Theatre Research, Prague Quadrennial, International Society of Biomechanics technical group on 3-D Analysis of Human Movement Group, ISEA, ACM Computer Supported Cooperative Work. She recently had the privilege of collaborating on the development of NIH- and Ohio Medtapp-funded virtual reality training simulations for first-response medicine and social work. As a research staff member of the Ohio State University’s ACCAD, Berezina-Blackburn engages in collaborative multi- and transdisciplinary creative research and teaches graduate classes.
Moving and Finding Meaning Through Human Movement Visualization
About the Talk
Since its inception, motion capture practice has continuously evolved through technological advancements addressing specific challenges. This evolution has inadvertently unlocked new potentials and catalyzed entire fields of research and practice, spanning from cinematography and biomechanics to virtual reality and psychology.
Although the fundamental technologies for capturing movement are consistent across various domains, the objectives and methodologies for interpreting motion data differ significantly. These range from using a skeletal joint hierarchy to animate virtual characters to abstract visualizations of motion properties. The diverse approaches to understanding and integrating digital human movement are pivotal for discovery, learning, innovation and art making. This dynamic process thrives on shared observation and dialogue, such as one at the multidisciplinary intersection fostered by over two decades of motion capture practice at the Motion Lab of The Advanced Computing Center for the Arts and Design (ACCAD) at The Ohio State University.
About Vita Berezina-Blackburn
Vita Berezina-Blackburn is a creative technologist and visual artist working with animation, motion and performance capture for research, mediated performance, film, virtual reality applications and video installation. Berezina-Blackburn's works were featured at MIT Museum, PBS, Dance Theatre Workshop Gallery, and film festivals such as Anima Mundi and Dance on Camera. A recipient of BESSIE collaborative creator award for Landing Place with the Bebe Miller Dance Company, Berezina-Blackburn collaborated on mediated performances presented at venues such as The Kitchen, Red Cat, Lincoln Center, Yerba Buena. Berezina-Blackburn shared her work at conferences including SIGGRAPH, the International Federation for Theatre Research, Prague Quadrennial, International Society of Biomechanics technical group on 3-D Analysis of Human Movement Group, ISEA, ACM Computer Supported Cooperative Work. She recently had the privilege of collaborating on the development of NIH- and Ohio Medtapp-funded virtual reality training simulations for first-response medicine and social work. As a research staff member of the Ohio State University’s ACCAD, Berezina-Blackburn engages in collaborative multi- and transdisciplinary creative research and teaches graduate classes.
Prototyping als Denkwerkzeug – Wenn Noppensteine, Sugru und Gaffatape zur Erkenntnismethode der Creative Technology werden
Über den Beitrag
Prototyping ist mehr als nur Vorstufe zur fertigen Anwendung. Prototyping ist eine eigenständige Kreativtechnologie des Erkennens. In meiner Praxis als Creative Technologist entstehen durch das iterative Bauen von Prototypen neue journalistische Formate und Erzählweisen, die vorher undenkbar waren. Ob Sensordaten-Experimente, interaktive Datenvisualisierungen oder KI-gestützte Audioformate – der Prototyp wird zum Medium des Denkens selbst.
Am Beispiel von Projekten zeige ich, wie das schnelle, experimentelle Machen von funktionsfähigen Versionen nicht nur technische Probleme löst, sondern auch konzeptionelle Fragen beantwortet: Was passiert, wenn Raupen oder Kühe ihre Geschichten selbst erzählen? Wie verändert sich Journalismus, wenn er körperlich spürbar wird?
Das Prototyping wird zur Methode der Weltaneignung – zwischen Code und Konzept, zwischen Basteln und Begreifen. Es ist ein Machen, das durch das Tun selbst zur Erkenntnis führt, ohne vorab zu wissen, wo es hingeht.
Über Prof. Dr. Jakob Vicari
Prof. Dr. Jakob J. E. Vicari ist Professor für Datenjournalismus und Digitale Medienforensik an der Hochschule Hannover und Gründer von tactile.news. Er entwickelt experimentelle journalistische Formate mit Sensortechnologie, KI und interaktiven Medien. Seine Schwerpunkte liegen im Sensorjournalismus: der Vermessung des Alltags durch winzige Sensoren. Er erfindet in Design Sprints für innovative Medienprodukte. Als KI-Optimist erforscht er, wie künstliche Intelligenz den Journalismus erweitern kann, ohne ihn zu ersetzen. Vicari lehrt in den Studiengängen Journalistik und Visual Journalism and Documentary Photography.
Prototyping als Denkwerkzeug – Wenn Noppensteine, Sugru und Gaffatape zur Erkenntnismethode der Creative Technology werden
Über den Beitrag
Prototyping ist mehr als nur Vorstufe zur fertigen Anwendung. Prototyping ist eine eigenständige Kreativtechnologie des Erkennens. In meiner Praxis als Creative Technologist entstehen durch das iterative Bauen von Prototypen neue journalistische Formate und Erzählweisen, die vorher undenkbar waren. Ob Sensordaten-Experimente, interaktive Datenvisualisierungen oder KI-gestützte Audioformate – der Prototyp wird zum Medium des Denkens selbst.
Am Beispiel von Projekten zeige ich, wie das schnelle, experimentelle Machen von funktionsfähigen Versionen nicht nur technische Probleme löst, sondern auch konzeptionelle Fragen beantwortet: Was passiert, wenn Raupen oder Kühe ihre Geschichten selbst erzählen? Wie verändert sich Journalismus, wenn er körperlich spürbar wird?
Das Prototyping wird zur Methode der Weltaneignung – zwischen Code und Konzept, zwischen Basteln und Begreifen. Es ist ein Machen, das durch das Tun selbst zur Erkenntnis führt, ohne vorab zu wissen, wo es hingeht.
Über Prof. Dr. Jakob Vicari
Prof. Dr. Jakob J. E. Vicari ist Professor für Datenjournalismus und Digitale Medienforensik an der Hochschule Hannover und Gründer von tactile.news. Er entwickelt experimentelle journalistische Formate mit Sensortechnologie, KI und interaktiven Medien. Seine Schwerpunkte liegen im Sensorjournalismus: der Vermessung des Alltags durch winzige Sensoren. Er erfindet in Design Sprints für innovative Medienprodukte. Als KI-Optimist erforscht er, wie künstliche Intelligenz den Journalismus erweitern kann, ohne ihn zu ersetzen. Vicari lehrt in den Studiengängen Journalistik und Visual Journalism and Documentary Photography.
Sichtbar machen: Moritz aus Buxtehude und sein kulturelles Erbe
Über den Beitrag
Wie kann man kulturelles Erbe bewahren, neu entdecken und sichtbar machen?
Was haben innovative digitale Technologien damit zu tun? Wie kann man eine digitale Arche erschaffen, die textile Kulturgüter vor dem Vergessen bewahrt und somit eines Tages die Zeitzeugenschaft der Originale übernimmt?
Damit haben wir uns im Forschungsprojekt „Moritz aus Buxtehude“ auseinandergesetzt. Dieses Projekt, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Historischen Museum Hannover und der Hochschule Hannover, zielt darauf ab, die einzigartige Garderobe des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg aus dem 16. Jahrhundert digital zu erhalten und wieder zum Leben zu erwecken.
Wir zeigen hier den Projektverlauf, Herausforderungen, Ergebnisse und Möglichkeiten, die neue Ansatzpunkte für Forschung, Bildung und öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte bieten können.
Über Sylvia Bossenz
Sylvia Bossenz‘ disziplinübergreifende Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben liegt im Schnittmengenbereich der Studienfelder Kostüm-, Mode-, Medien- und Produktdesign. Die Entwicklung von Formen im Designprozess und deren Veränderung im Laufe der Zeit stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Gestaltung-Konstruktion-Anfertigung. Modern-historisch-experimentell. Analog-digital. 2D-3D. Zu ihren Forschungsinteressen gehören digitale Kleidungssimulation, kulturelles Erbe und innovative Ansätze in der Designlehre.
Über Prof. Timo Schnitt
Timo Schnitt ist Professor für 3D-Animation, visuelle Effekte und Mediendesigninformatik an der Hochschule Hannover. Seine Forschung konzentriert sich auf die Anwendung digitaler Technologien in kreativen Bereichen, einschließlich der Erhaltung des kulturellen Erbes.
Sichtbar machen: Moritz aus Buxtehude und sein kulturelles Erbe
Über den Beitrag
Wie kann man kulturelles Erbe bewahren, neu entdecken und sichtbar machen?
Was haben innovative digitale Technologien damit zu tun? Wie kann man eine digitale Arche erschaffen, die textile Kulturgüter vor dem Vergessen bewahrt und somit eines Tages die Zeitzeugenschaft der Originale übernimmt?
Damit haben wir uns im Forschungsprojekt „Moritz aus Buxtehude“ auseinandergesetzt. Dieses Projekt, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Historischen Museum Hannover und der Hochschule Hannover, zielt darauf ab, die einzigartige Garderobe des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg aus dem 16. Jahrhundert digital zu erhalten und wieder zum Leben zu erwecken.
Wir zeigen hier den Projektverlauf, Herausforderungen, Ergebnisse und Möglichkeiten, die neue Ansatzpunkte für Forschung, Bildung und öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte bieten können.
Über Sylvia Bossenz
Sylvia Bossenz‘ disziplinübergreifende Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben liegt im Schnittmengenbereich der Studienfelder Kostüm-, Mode-, Medien- und Produktdesign. Die Entwicklung von Formen im Designprozess und deren Veränderung im Laufe der Zeit stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Gestaltung-Konstruktion-Anfertigung. Modern-historisch-experimentell. Analog-digital. 2D-3D. Zu ihren Forschungsinteressen gehören digitale Kleidungssimulation, kulturelles Erbe und innovative Ansätze in der Designlehre.
Über Prof. Timo Schnitt
Timo Schnitt ist Professor für 3D-Animation, visuelle Effekte und Mediendesigninformatik an der Hochschule Hannover. Seine Forschung konzentriert sich auf die Anwendung digitaler Technologien in kreativen Bereichen, einschließlich der Erhaltung des kulturellen Erbes.
Fields of reception
Über den Beitrag
Wir bewegen uns permanent in Feldern elektromagnetischer Wellen – erzeugt durch natürliche Phänomene und technische Systeme wie Mobilfunknetze, Rundfunk, Flugverkehr, Satelliten und Haushaltsgeräte. Auch wenn wir sie nicht unmittelbar wahrnehmen, entfalten sie stetig ihre Wirkung. Elektromagnetische Wellen lassen sich als Dreiklang begreifen: Energie, Materie und Information. In sie ist eine unsichtbare Kommunikationsinfrastruktur eingebettet, von der wir selbst ein Teil sind, die wir aber erst bemerken, wenn sie aus dem Takt gerät.
Meine künstlerische Forschung begreift elektromagnetische Wellen als skulpturales Material zwischen Hard- und Software. Durch die Transformation in Rhythmus, Klang und visuelle Erscheinung versuche ich mich ihrer spezifischen Materialität anzunähern. In fragilen Anordnungen entstehen Schwingkreise und Störungen. Unsere Wahrnehmung wird zum Empfangsinstrument im Resonanzfeld von Körper, Signal und Raum. Der Vortrag gewährt einen Einblick in eine prozesshafte Untersuchung der unsichtbaren Infrastruktur der Sozialen Netzwerke durch Rezeption.
Über Jan Neukirchen
Jan Neukirchen hat an der Hochschule Furtwangen und der CVUT Prague Allgemeine Informatik studiert und sich in seiner Diplomarbeit mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Anschließend war er in Paderborn, Köln, Braunschweig und St. Augustin als Softwareentwickler und Berater tätig. Er hat an der HBK in Braunschweig Freie Kunst studiert und zusammen mit Christian Lohre das Künstlerduo Gruppe Stumpf gegründet. Abgeschlossen hat er als Meisterschüler von Thomas Rentmeister. Momentan arbeitet er neben seiner künstlerischen Tätigkeit als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität in Hannover.
Fields of reception
Über den Beitrag
Wir bewegen uns permanent in Feldern elektromagnetischer Wellen – erzeugt durch natürliche Phänomene und technische Systeme wie Mobilfunknetze, Rundfunk, Flugverkehr, Satelliten und Haushaltsgeräte. Auch wenn wir sie nicht unmittelbar wahrnehmen, entfalten sie stetig ihre Wirkung. Elektromagnetische Wellen lassen sich als Dreiklang begreifen: Energie, Materie und Information. In sie ist eine unsichtbare Kommunikationsinfrastruktur eingebettet, von der wir selbst ein Teil sind, die wir aber erst bemerken, wenn sie aus dem Takt gerät.
Meine künstlerische Forschung begreift elektromagnetische Wellen als skulpturales Material zwischen Hard- und Software. Durch die Transformation in Rhythmus, Klang und visuelle Erscheinung versuche ich mich ihrer spezifischen Materialität anzunähern. In fragilen Anordnungen entstehen Schwingkreise und Störungen. Unsere Wahrnehmung wird zum Empfangsinstrument im Resonanzfeld von Körper, Signal und Raum. Der Vortrag gewährt einen Einblick in eine prozesshafte Untersuchung der unsichtbaren Infrastruktur der Sozialen Netzwerke durch Rezeption.
Über Jan Neukirchen
Jan Neukirchen hat an der Hochschule Furtwangen und der CVUT Prague Allgemeine Informatik studiert und sich in seiner Diplomarbeit mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Anschließend war er in Paderborn, Köln, Braunschweig und St. Augustin als Softwareentwickler und Berater tätig. Er hat an der HBK in Braunschweig Freie Kunst studiert und zusammen mit Christian Lohre das Künstlerduo Gruppe Stumpf gegründet. Abgeschlossen hat er als Meisterschüler von Thomas Rentmeister. Momentan arbeitet er neben seiner künstlerischen Tätigkeit als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität in Hannover.
Ambivalent Laughter: Unveiling Korea’s Structure of Feeling through Visual Culture – from Folk Imagery to Contemporary Expressions
About the Talk
Shoey Nam’s research explores a continuing hidden layer of a certain ‘structure of feeling’ – the operation of which she terms ‘ambivalent laughter’ – in Korean visual culture, traced from pre-modern folk imagery to contemporary cultural expressions. By analysing visual examples from disparate settings, this study seeks to unveil how this underlying sentiment has been expressed, adapted and sustained over time. Foregrounding her personal encounters with embodied traces of ambivalent laughter across cultural forms in an associative style, she aims to convey her research in a practical way – through a flowing assembly of words and images that encourages perceiving and thinking through images.
About Shoey Nam
Shoey Nam holds an MA in Integrated Design from the University of the Arts Bremen (HfK) and a BA (Hons) in Graphic and Media Design from the UAL London College of Communication, during which she developed a keen interest in visual storytelling as well as the theoretical aspects of visual culture and media studies. She is currently pursuing a binational artistic PhD at HfK Bremen, in partnership with HDK-Valand, the Academy of Art and Design at the University of Gothenburg.
Ambivalent Laughter: Unveiling Korea’s Structure of Feeling through Visual Culture – from Folk Imagery to Contemporary Expressions
About the Talk
Shoey Nam’s research explores a continuing hidden layer of a certain ‘structure of feeling’ – the operation of which she terms ‘ambivalent laughter’ – in Korean visual culture, traced from pre-modern folk imagery to contemporary cultural expressions. By analysing visual examples from disparate settings, this study seeks to unveil how this underlying sentiment has been expressed, adapted and sustained over time. Foregrounding her personal encounters with embodied traces of ambivalent laughter across cultural forms in an associative style, she aims to convey her research in a practical way – through a flowing assembly of words and images that encourages perceiving and thinking through images.
About Shoey Nam
Shoey Nam holds an MA in Integrated Design from the University of the Arts Bremen (HfK) and a BA (Hons) in Graphic and Media Design from the UAL London College of Communication, during which she developed a keen interest in visual storytelling as well as the theoretical aspects of visual culture and media studies. She is currently pursuing a binational artistic PhD at HfK Bremen, in partnership with HDK-Valand, the Academy of Art and Design at the University of Gothenburg.
Von der „Unfähigkeit“, ein Bild zu planen und der „Lust am Machen“
Über den Beitrag
Im Werk des Künstlers Gerhard Richter spielt das dialektische Verhältnis zwischen Machen und Unterlassen eine elementare Rolle. Als er in den 1960er Jahren konfrontiert war mit dem ‚Ende der Malerei‘, dem ‚Ausstieg aus dem Bild‘ und der Konkurrenz der Malerei mit anderen Medien und Kunstgattungen, hatte er sich trotz aller Widerstände für das „Weitermalen“ (Weitermachen) entschieden. Bis heute erforscht Richter, der zu den teuersten Künstlern weltweit zählt, die Möglichkeiten der Malerei und bezeichnet Malen als „eine andere Form des Denkens“. Eine Praxis, mit der er die Malerei (wieder) mit einem Wirklichkeitsanspruch verknüpft und tradierte Konzepte von Autorschaft in Frage stellt, ist das wiederholte Experimentieren mit dem Zufall. Als Experimentator schlüpft er in eine Beobachterrolle, um Naturgesetze als eine zweite schöpferische Instanz am malerischen Material walten zu lassen und Emergenz zu ermöglichen. Laut eigenen Aussagen verfolgt er mit seiner Haltung der absichtsvollen Absichtslosigkeit das Ziel, etwas Naturhaftes entstehen zu lassen, das er selbst nicht zu planen vermag, „weil die Natur unendlich besser, klüger, reicher ist als das, was wir mit unserem kurzen, begrenzten, engen Verstand uns ausdenken können.“ In diesem Gefüge einer Produktions- und Ereignisästhetik zwischen Poiesis und Autopoiesis, Schöpfung und Zerstörung, kommen den Flecken in Richters Œuvre eine gesonderte performative Rolle zu. Gerade weil der nicht identisch reproduzierbare Fleck in seiner Ausformung auf naturgegebenen Prinzipien basiert und sich der Intention und Kontrolle des Künstlers entzieht, trägt er zum Erkenntnisprozess und zu einem Erfahrungswissen bei. Das Atelier wird zum Experimentalraum und der Künstler zum Forschenden der eigenen Bildwelten und des schöpferischen Potenzials des Flecks.
Über Annerose Keßler
Annerose Keßler, M. A., Ausbildung zur Erzieherin und Arbeit im Elementarbereich mit Weiterbildung zur Kunsttherapeutin in Münster; Studium der Kunstgeschichte, evangelischen Theologie und Neueren deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Université Paris Sorbonne (Paris IV). 2011 Magistra Artium an der CAU Kiel mit einer Arbeit zum französischen Paragone im 18. Jhdt. 2011-2013 wiss. Volontariat am Sprengel Museum Hannover, dort 2013 Kuratorin der Ausstellung Purer Zufall. Unvorhersehbares von Marcel Duchamp bis Gerhard Richter. 2014-2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover, Abteilung Design und Medien, derzeit Abschluss der Promotion über den Zufall bei Gerhard Richter. Forschungsschwerpunkte: Medienkonkurrenz und -synthesen, Künstlerwissen, Zufalls- und Produktionsästhetik, Kreativitätstheorien, Natur/Wissenschaft/Kunst-Diskurse.
Von der „Unfähigkeit“, ein Bild zu planen und der „Lust am Machen“
Über den Beitrag
Im Werk des Künstlers Gerhard Richter spielt das dialektische Verhältnis zwischen Machen und Unterlassen eine elementare Rolle. Als er in den 1960er Jahren konfrontiert war mit dem ‚Ende der Malerei‘, dem ‚Ausstieg aus dem Bild‘ und der Konkurrenz der Malerei mit anderen Medien und Kunstgattungen, hatte er sich trotz aller Widerstände für das „Weitermalen“ (Weitermachen) entschieden. Bis heute erforscht Richter, der zu den teuersten Künstlern weltweit zählt, die Möglichkeiten der Malerei und bezeichnet Malen als „eine andere Form des Denkens“. Eine Praxis, mit der er die Malerei (wieder) mit einem Wirklichkeitsanspruch verknüpft und tradierte Konzepte von Autorschaft in Frage stellt, ist das wiederholte Experimentieren mit dem Zufall. Als Experimentator schlüpft er in eine Beobachterrolle, um Naturgesetze als eine zweite schöpferische Instanz am malerischen Material walten zu lassen und Emergenz zu ermöglichen. Laut eigenen Aussagen verfolgt er mit seiner Haltung der absichtsvollen Absichtslosigkeit das Ziel, etwas Naturhaftes entstehen zu lassen, das er selbst nicht zu planen vermag, „weil die Natur unendlich besser, klüger, reicher ist als das, was wir mit unserem kurzen, begrenzten, engen Verstand uns ausdenken können.“ In diesem Gefüge einer Produktions- und Ereignisästhetik zwischen Poiesis und Autopoiesis, Schöpfung und Zerstörung, kommen den Flecken in Richters Œuvre eine gesonderte performative Rolle zu. Gerade weil der nicht identisch reproduzierbare Fleck in seiner Ausformung auf naturgegebenen Prinzipien basiert und sich der Intention und Kontrolle des Künstlers entzieht, trägt er zum Erkenntnisprozess und zu einem Erfahrungswissen bei. Das Atelier wird zum Experimentalraum und der Künstler zum Forschenden der eigenen Bildwelten und des schöpferischen Potenzials des Flecks.
Über Annerose Keßler
Annerose Keßler, M. A., Ausbildung zur Erzieherin und Arbeit im Elementarbereich mit Weiterbildung zur Kunsttherapeutin in Münster; Studium der Kunstgeschichte, evangelischen Theologie und Neueren deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Université Paris Sorbonne (Paris IV). 2011 Magistra Artium an der CAU Kiel mit einer Arbeit zum französischen Paragone im 18. Jhdt. 2011-2013 wiss. Volontariat am Sprengel Museum Hannover, dort 2013 Kuratorin der Ausstellung Purer Zufall. Unvorhersehbares von Marcel Duchamp bis Gerhard Richter. 2014-2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover, Abteilung Design und Medien, derzeit Abschluss der Promotion über den Zufall bei Gerhard Richter. Forschungsschwerpunkte: Medienkonkurrenz und -synthesen, Künstlerwissen, Zufalls- und Produktionsästhetik, Kreativitätstheorien, Natur/Wissenschaft/Kunst-Diskurse.
Unsinns-Philosophie – Berichte aus meiner Promotionsforschung
Über den Beitrag
In meiner Doktorarbeit versuche ich den Begriff des Unsinns philosophisch zu erschließen, indem ich Unsinns-Momente und Unsinns-Praktiken aus verschiedenen Künsten beschreibe und begrifflich perspektiviere. Es ergibt sich dabei eine Grundschwierigkeit: Fasst man etwas begrifflich oder bloß sprachlich, überführt man es tendenziell in Sinn. Unsinn lässt sich kaum beschreiben, ohne ihm seinen Unsinnscharakter zu nehmen. Unsinn kann man nur machen, nicht darstellen oder beschreiben, wie Wittgenstein oder Luhmann feststellen. Allerdings kann man auch Sinn nur machen, wie Deleuze argumentiert, und dieses Sinn-Machen durchläuft Regionen, wo Sinn und Unsinn nicht getrennt sind: Unsinn ist eine offene Abwesenheit von Sinn, die Sinn produziert. In meinem Vortrag möchte ich knapp zwei Versuche, sich an der Grenze zwischen Sinn und Unsinn zu bewegen, vorführen, die ich in meiner Arbeit als Forschungsmethode genutzt habe: 1. Sprachliche Experimente wie „etwas ausdrücken, ohne etwas auszudrücken“, „Worte körpern“, „etwas sagen und gleichzeitig den Sinn dessen sagen, was man sagt“, „Worte dingsen und Dinge worten“ oder „zwei unterschiedliche Dinge zugleich sagen“, die sich an Deleuze und an der „Wortknete“ des Dichters Christophe Tarkos orientieren; 2. Unsinns-Diagramme.
Über Ludwig Drosch
Ludwig Drosch, geboren 1991 in Berlin, Studium der Mathematik und Philosophie, schließt aktuell eine Doktorarbeit über „Praktiken des Unsinns“ an der Universität Hildesheim im Rahmen des Graduiertenkollegs „Ästhetische Praxis“ ab. Er erforscht darin Unsinns-Erfahrungen und -Praktiken, indem er philosophische Ansätze kombiniert mit der Betrachtung konkreter künstlerischer Praktiken, die Unsinn machen, sowie mit zen-buddhistischen meditativen Praktiken, die in einem Loslassen des Strebens nach Sinn Unsinns-Momente zeitigen. Als Folgeprojekt strebt er an, die politischen Potentiale zen-buddhistischer und daoistischer Philosophie und Praxis zu erforschen.
Unsinns-Philosophie –
Berichte aus meiner Promotionsforschung
Über den Beitrag
In meiner Doktorarbeit versuche ich den Begriff des Unsinns philosophisch zu erschließen, indem ich Unsinns-Momente und Unsinns-Praktiken aus verschiedenen Künsten beschreibe und begrifflich perspektiviere. Es ergibt sich dabei eine Grundschwierigkeit: Fasst man etwas begrifflich oder bloß sprachlich, überführt man es tendenziell in Sinn. Unsinn lässt sich kaum beschreiben, ohne ihm seinen Unsinnscharakter zu nehmen. Unsinn kann man nur machen, nicht darstellen oder beschreiben, wie Wittgenstein oder Luhmann feststellen. Allerdings kann man auch Sinn nur machen, wie Deleuze argumentiert, und dieses Sinn-Machen durchläuft Regionen, wo Sinn und Unsinn nicht getrennt sind: Unsinn ist eine offene Abwesenheit von Sinn, die Sinn produziert. In meinem Vortrag möchte ich knapp zwei Versuche, sich an der Grenze zwischen Sinn und Unsinn zu bewegen, vorführen, die ich in meiner Arbeit als Forschungsmethode genutzt habe: 1. Sprachliche Experimente wie „etwas ausdrücken, ohne etwas auszudrücken“, „Worte körpern“, „etwas sagen und gleichzeitig den Sinn dessen sagen, was man sagt“, „Worte dingsen und Dinge worten“ oder „zwei unterschiedliche Dinge zugleich sagen“, die sich an Deleuze und an der „Wortknete“ des Dichters Christophe Tarkos orientieren; 2. Unsinns-Diagramme.
Über Ludwig Drosch
Ludwig Drosch, geboren 1991 in Berlin, Studium der Mathematik und Philosophie, schließt aktuell eine Doktorarbeit über „Praktiken des Unsinns“ an der Universität Hildesheim im Rahmen des Graduiertenkollegs „Ästhetische Praxis“ ab. Er erforscht darin Unsinns-Erfahrungen und -Praktiken, indem er philosophische Ansätze kombiniert mit der Betrachtung konkreter künstlerischer Praktiken, die Unsinn machen, sowie mit zen-buddhistischen meditativen Praktiken, die in einem Loslassen des Strebens nach Sinn Unsinns-Momente zeitigen. Als Folgeprojekt strebt er an, die politischen Potentiale zen-buddhistischer und daoistischer Philosophie und Praxis zu erforschen.
Titel:
Der Ernst der Spiele: Digitale Spiele als politische Bedeutungsträger
Über den Beitrag:
Computerspiele reflektieren die Gesellschaft, in die sie eingebettet und in der sie entstanden sind. Somit ist es eine logische Konsequenz, dass Spiele gesellschaftliche Themen, historische und politische Kontexte und Diskurse implizit oder explizit reflektieren und sich diese dann in ihnen niederschlagen. Wie andere Medien auch transportieren Computerspiele Inhalte, Bedeutungen und Ideologien. Der Vortrag spürt den ideologischen Implikaturen der Games nach und zeigt sie als politische Bedeutungsträger.
Bild: La Molleindustria, Paolo Pedercini: Unmanned, in: Goethe Institut, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Hrsg.): Games and Politics, 2016, S. 89
Über Prof. Dr. Stephan Schwingeler:
Prof. Dr. Stephan Schwingeler ist Professor für Medienwissenschaft an der HAWK Hildesheim an der Fakultät Gestaltung.
Zuvor war er Professor für Game Design in Stuttgart. Er gehört international zu den Vorreitern der Game Studies. Sein erstes Buch mit dem Titel „Die Raummaschine“ analysiert Raum und Perspektive in Computerspielen. Sein zweites Buch „Kunstwerk Computerspiel“ untersucht die Strategien der Game Art. Er leitete das GameLab der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und hat das Next Level Festival als Beiratsmitglied und Berater begleitet.
Als Kurator war Schwingeler u.a. verantwortlich für die Ausstellung „ZKM_Gameplay“ im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien. Schwingeler hat zahlreiche internationale Ausstellungen verantwortet, u.a. mit der Julia Stoschek Collection, der Kuratorin Yuko Hasegawa oder dem Medienkünstler und Komponisten Ryoji Ikeda. Die Ausstellung „Global Games“ untersuchte Games als politische Medien, während „New Gameplay“ die Kunstform des Computerspiels im Nam June Paik Art Center in Südkorea zeigte. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut kuratierte er die Ausstellung „Games and Politics“, die in einer Welttournee in 40 Länder um den Globus reist. Er kuratierte zuletzt die GameZone des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart sowie die Ausstellung „Digital Games“ im Ludwigforum für Internationale Kunst in Aachen.
Bild: Kevin Momoh
Titel:
Der Ernst der Spiele: Digitale Spiele als politische Bedeutungsträger
Über den Beitrag:
Computerspiele reflektieren die Gesellschaft, in die sie eingebettet und in der sie entstanden sind. Somit ist es eine logische Konsequenz, dass Spiele gesellschaftliche Themen, historische und politische Kontexte und Diskurse implizit oder explizit reflektieren und sich diese dann in ihnen niederschlagen. Wie andere Medien auch transportieren Computerspiele Inhalte, Bedeutungen und Ideologien. Der Vortrag spürt den ideologischen Implikaturen der Games nach und zeigt sie als politische Bedeutungsträger.
Bild: La Molleindustria, Paolo Pedercini: Unmanned, in: Goethe Institut, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien (Hrsg.): Games and Politics, 2016, S. 89
Über Prof. Dr. Stephan Schwingeler:
Prof. Dr. Stephan Schwingeler ist Professor für Medienwissenschaft an der HAWK Hildesheim an der Fakultät Gestaltung.
Zuvor war er Professor für Game Design in Stuttgart. Er gehört international zu den Vorreitern der Game Studies. Sein erstes Buch mit dem Titel „Die Raummaschine“ analysiert Raum und Perspektive in Computerspielen. Sein zweites Buch „Kunstwerk Computerspiel“ untersucht die Strategien der Game Art. Er leitete das GameLab der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und hat das Next Level Festival als Beiratsmitglied und Berater begleitet.
Als Kurator war Schwingeler u.a. verantwortlich für die Ausstellung „ZKM_Gameplay“ im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien. Schwingeler hat zahlreiche internationale Ausstellungen verantwortet, u.a. mit der Julia Stoschek Collection, der Kuratorin Yuko Hasegawa oder dem Medienkünstler und Komponisten Ryoji Ikeda. Die Ausstellung „Global Games“ untersuchte Games als politische Medien, während „New Gameplay“ die Kunstform des Computerspiels im Nam June Paik Art Center in Südkorea zeigte. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut kuratierte er die Ausstellung „Games and Politics“, die in einer Welttournee in 40 Länder um den Globus reist. Er kuratierte zuletzt die GameZone des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart sowie die Ausstellung „Digital Games“ im Ludwigforum für Internationale Kunst in Aachen.
Bild: Kevin Momoh
Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Titel:
Krass tödlich – Beglaubigungsgesten in Kriegsfilmen
Über den Beitrag:
Filme können nicht wirklich authentische Erlebnisse in das Publikum duplizieren, denn sie vermitteln auf einer materiellen Ebene allenfalls Formen, Farben und räumliche Anordnungen. Damit schaffen Filme jedoch den realitätsnahen Eindruck einer Situation, der nicht durch das bloße Zeigen entsteht, sondern vielmehr als nachträgliche (Re-)Konstruktion durch die Betrachter*in selber. Kriegsfilme schaffen diesen Authentizitätseindruck typischerweise durch gestaltete und dramaturgisch gesetzte ‚Gesten‘, sei es mit einer verwackelten Handkamera, einer auditiven Kakophonie oder durch die Nähe zu den Soldaten, um für das Publikum (im heimischen Sessel) die Kampfsituation als hektische Überleben zu inszenieren. Der Vortrag behandelt die Gestaltung jener (authentifizierenden) Gesten.
Bild aus: Der Soldat James Ryan, Steven Spielberg, 1998, Minute 00.18.15
Über Prof. Dr. Martin Scholz:
Martin Scholz ist seit 2013 Professor für Kommunikation & Projektmanagement an der Hochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design.
Nach einer Fotografenlehre und einem Studium des Kommunikationsdesigns (Dipl.Des.) promovierte er zum Dr. phil. über Technologische Bilder. Er war Dozent für Fotografie an der 'Alten Post' in Neuss, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Magdeburg sowie künstlerischer Assistent an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Seit 1989 bietet er kontinuierlich Lehrveranstaltungen an, darunter als Gastprofessor an der HBK Braunschweig (2008/09), als Vertretungsprofessor an der FH Mainz (2010/11), an der FH Münster (2013) und in Form von Lehraufträgen.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Medientheorie und der Bildwissenschaften, in den vergangenen Jahren mit Publikationen vorwiegend im Bereich der Datenvisualisierungen sowie zur Rezeption von Kriegsfilmen.
Titel:
Authentizität als dynamisches Krisen-Konzept
Über den Beitrag:
Der Vortrag versteht Authentizität als relationalen, differenzsetzenden Begriff, nicht als einen normativen. Seine Verwendung verweist damit auch nicht auf Eindeutiges, sondern markiert vielmehr einen instabilen Zustand, einen Bereich im semantischen Feld, in dem die Verhältnisse nicht (mehr) geklärt sind, in dem es also etwas auszuhandeln gibt. Authentizitätsdiskurse sind – so die These – immer auch Verlust- und Krisendiskurse und damit zu verstehen als Indikatoren eines sich verändernden Mediensystem, in dem der habitualisierte Mediengebrauch eine Destabilisierung erfährt und vertraute Gewissheiten nicht mehr greifen. Die Frage nach Authentizität übernimmt in diesen Zusammenhängen regulative Funktion.
Über Dr. Volker Wortmann:
Dr. Volker Wortmann (Jg. 1965) ist Senior Lecturer am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Er war Stipendiat im DFG Graduiertenkolleg Authentizität als Darstellungsform. Im Herbst 2023 erschien die Dissertation Authentisches Bild und authentisierende Form in einer aktualisierten und ergänzten Neuauflage im Herbert von Halem Verlag. Wortmann forscht und publiziert zur Ästhetik des Dokumentarfilms, zu Konstellationen des Apparativen und zu populäre Figurationen des Posthumanismus.
Foto: Heidi Pfohl
Titel:
Authentizität als dynamisches Krisen-Konzept
Über den Beitrag:
Der Vortrag versteht Authentizität als relationalen, differenzsetzenden Begriff, nicht als einen normativen. Seine Verwendung verweist damit auch nicht auf Eindeutiges, sondern markiert vielmehr einen instabilen Zustand, einen Bereich im semantischen Feld, in dem die Verhältnisse nicht (mehr) geklärt sind, in dem es also etwas auszuhandeln gibt. Authentizitätsdiskurse sind – so die These – immer auch Verlust- und Krisendiskurse und damit zu verstehen als Indikatoren eines sich verändernden Mediensystem, in dem der habitualisierte Mediengebrauch eine Destabilisierung erfährt und vertraute Gewissheiten nicht mehr greifen. Die Frage nach Authentizität übernimmt in diesen Zusammenhängen regulative Funktion.
Über Dr. Volker Wortmann:
Dr. Volker Wortmann (Jg. 1965) ist Senior Lecturer am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim. Er war Stipendiat im DFG Graduiertenkolleg Authentizität als Darstellungsform. Im Herbst 2023 erschien die Dissertation Authentisches Bild und authentisierende Form in einer aktualisierten und ergänzten Neuauflage im Herbert von Halem Verlag. Wortmann forscht und publiziert zur Ästhetik des Dokumentarfilms, zu Konstellationen des Apparativen und zu populäre Figurationen des Posthumanismus.
Foto: Heidi Pfohl
Titel:
Glaubwürdigkeit durch Kooperation? Visuelle Berichterstattung und Faktenprüfung im Educational Newsroom
Über den Beitrag:
Der Vortrag beleuchtet zwei in der Fachliteratur wenig beachtete Aspekte der Authentizität in den Medien: die Rolle von Fotojournalist*innen, die Ungenauigkeiten in Text-Reportagen aufdecken, und die Funktion von Faktenprüfer*innen, die Fehler im Einsatz von Bildern identifizieren. Während die Gefahren von Deepfakes branchenweit diskutiert werden, gehen alltägliche Ungenauigkeiten im digitalen Journalismus oft unter. Wie können Bildjournalist*innen und Faktenprüfer*innen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Texte und Bilder präzise sind? Die Inhalte basieren auf Erfahrungen im Educational Newsroom der Hochschule Hannover, in dem Studierende praxisnahe Erfahrungen mit redaktionellen Arbeitsweisen sammeln.
Foto: Michael Hinz
Über Prof. Michael Hauri:
Michael Hauri, geboren 1983, ist seit 2021 Professor für digitales Publizieren im Studiengang Visual Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Nach seinem Studium des Kommunikationsdesigns arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf und gründete in Berlin eine Agentur für digitales Storytelling. Seit 2011 ist er als Trainer für Magazine, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, NGOs und Journalistenschulen tätig. Michael Hauri ist Mitglied der Jury des Grimme Online Awards und berät Redaktionen und Verlage bei der Entwicklung ihrer Digitalstrategie. An der Hochschule Hannover initiierte er den «Educational Newsroom», eine Lehrredaktion für digitalen Journalismus mit dazugehörigem Online-Magazin.
Foto: Raimund Zakowski
Titel:
Glaubwürdigkeit durch Kooperation? Visuelle Berichterstattung und Faktenprüfung im Educational Newsroom
Über den Beitrag:
Der Vortrag beleuchtet zwei in der Fachliteratur wenig beachtete Aspekte der Authentizität in den Medien: die Rolle von Fotojournalist*innen, die Ungenauigkeiten in Text-Reportagen aufdecken, und die Funktion von Faktenprüfer*innen, die Fehler im Einsatz von Bildern identifizieren. Während die Gefahren von Deepfakes branchenweit diskutiert werden, gehen alltägliche Ungenauigkeiten im digitalen Journalismus oft unter. Wie können Bildjournalist*innen und Faktenprüfer*innen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Texte und Bilder präzise sind? Die Inhalte basieren auf Erfahrungen im Educational Newsroom der Hochschule Hannover, in dem Studierende praxisnahe Erfahrungen mit redaktionellen Arbeitsweisen sammeln.
Foto: Michael Hinz
Über Prof. Michael Hauri:
Michael Hauri, geboren 1983, ist seit 2021 Professor für digitales Publizieren im Studiengang Visual Journalism and Documentary Photography an der Hochschule Hannover. Nach seinem Studium des Kommunikationsdesigns arbeitete er zunächst als freischaffender Fotograf und gründete in Berlin eine Agentur für digitales Storytelling. Seit 2011 ist er als Trainer für Magazine, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, NGOs und Journalistenschulen tätig. Michael Hauri ist Mitglied der Jury des Grimme Online Awards und berät Redaktionen und Verlage bei der Entwicklung ihrer Digitalstrategie. An der Hochschule Hannover initiierte er den «Educational Newsroom», eine Lehrredaktion für digitalen Journalismus mit dazugehörigem Online-Magazin.
Foto: Raimund Zakowski
Titel:
Die Moderatorin ist meine Freundin
Über den Beitrag:
Radio und Podcasting sind scheinbar schwache Medien, auch in Sachen Authentizität: Sie können beim Publikum nicht mit Bildern punkten, sind als auditive Medien naturgemäß flüchtig, können somit Vermitteltes nicht fotografisch oder „schwarz auf weiß“ belegen. Dennoch rankt das Radio bei der Vertrauensfrage weit oben: Laut Mainzer Langzeitstudie liegt zumindest der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf Platz 3, hinter ARD und ZDF. Ein Grund könnte sein, dass journalistische Audio-Angebote von Hörenden als besonders authentisch wahrgenommen werden – weil Radiomacher*innen direkt zum Publikum sprechen und als Vertraute wahrgenommen werden.
Über Hans–Peter Fischer:
Hans-Peter Fischer ist seit 2012 Lehrbeauftragter für besondere Aufgaben, v.a. Audiojournalismus. Davor arbeitete er jahrelang als Freier Journalist und erstellte Beiträge, Reportagen und Features v.a. für den NDR und den Deutschlandfunk. 2001 arbeitete er ein knappes Jahr lang in der Deutschen Redaktion des Schwedischen Rundfunks in Stockholm. Zum Journalismus kam er eher zufällig: Ein Zeitungspraktikum im Ostharz löste erhebliche Zweifel am Erststudium (Lehramt/Englisch/Deutsch…) aus und führte zu einem Ergänzungsstudium Journalismus. Als Lehrbeauftragter bemüht sich Hans-Peter Fischer, Studierenden die Faszination des Auditiven zu vermitteln.
Titel:
Die Moderatorin ist meine Freundin
Über den Beitrag:
Radio und Podcasting sind scheinbar schwache Medien, auch in Sachen Authentizität: Sie können beim Publikum nicht mit Bildern punkten, sind als auditive Medien naturgemäß flüchtig, können somit Vermitteltes nicht fotografisch oder „schwarz auf weiß“ belegen. Dennoch rankt das Radio bei der Vertrauensfrage weit oben: Laut Mainzer Langzeitstudie liegt zumindest der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf Platz 3, hinter ARD und ZDF. Ein Grund könnte sein, dass journalistische Audio-Angebote von Hörenden als besonders authentisch wahrgenommen werden – weil Radiomacher*innen direkt zum Publikum sprechen und als Vertraute wahrgenommen werden.
Über Hans–Peter Fischer:
Hans-Peter Fischer ist seit 2012 Lehrbeauftragter für besondere Aufgaben, v.a. Audiojournalismus. Davor arbeitete er jahrelang als Freier Journalist und erstellte Beiträge, Reportagen und Features v.a. für den NDR und den Deutschlandfunk. 2001 arbeitete er ein knappes Jahr lang in der Deutschen Redaktion des Schwedischen Rundfunks in Stockholm. Zum Journalismus kam er eher zufällig: Ein Zeitungspraktikum im Ostharz löste erhebliche Zweifel am Erststudium (Lehramt/Englisch/Deutsch…) aus und führte zu einem Ergänzungsstudium Journalismus. Als Lehrbeauftragter bemüht sich Hans-Peter Fischer, Studierenden die Faszination des Auditiven zu vermitteln.
Titel:
Vom Porträt zum digitalen Doppelgänger – Gestaltete Wirklichkeit im Film
Über den Beitrag:
Was ist dokumentarisches Arbeiten im Film? In Katharina Pethkes Film UNCANNY ME (2022) geht es um das 26-jährige Fotomodell Lale, das beschließt, sich duplizieren und ihren Avatar für sich arbeiten zu lassen. Ausgehend von ihrer Praxis beschreibt Pethke die graduellen Abstufungen von Wirklichkeitsbezug im Film und teilt die Ergebnisse ihrer theoretischen Forschung zum Porträtfilm als Untersuchungsfeld des dokumentarischen Arbeitens im Film. Hierfür werden sechs Spannungsfelder entworfen, die das dokumentarische Arbeiten zwischen Ähnlichkeitsversprechen und Interpretation verorten und systematisieren. Dabei geht es sowohl um das Verhältnis referenzierbarer Personen zu ihrem Porträt, als auch um die Funktion von Stellvertretern, zum Beispiel mit Hilfe von Deepfake und AI.
Über Katharina Pethke:
Katharina Pethke ist Filmemacherin mit einem Schwerpunkt auf dem künstlerischen Dokumentarfilm. Während ihrer Lehrtätigkeit als Professorin für Erstjahresstudierende im Bereich Film an der HFBK Hamburg (2012-2019) ist ihr aufgefallen, dass der Porträtfilm ein Genregrenzen sprengendes Medium ist und sich hervorragend als Untersuchungsfeld für die Frage nach der Wirklichkeit im Film eignet: Aktuell beendet sie ihre wissenschaftlich-künstlerische Promotion an der Filmuni Potsdam-Babelsberg. Studiert hat Pethke Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Regie an der KHM in Köln. Ihr neuester Film Reproduktion feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024 (Forum).
Titel:
Vom Porträt zum digitalen Doppelgänger – Gestaltete Wirklichkeit im Film
Über den Beitrag:
Was ist dokumentarisches Arbeiten im Film? In Katharina Pethkes Film UNCANNY ME (2022) geht es um das 26-jährige Fotomodell Lale, das beschließt, sich duplizieren und ihren Avatar für sich arbeiten zu lassen. Ausgehend von ihrer Praxis beschreibt Pethke die graduellen Abstufungen von Wirklichkeitsbezug im Film und teilt die Ergebnisse ihrer theoretischen Forschung zum Porträtfilm als Untersuchungsfeld des dokumentarischen Arbeitens im Film. Hierfür werden sechs Spannungsfelder entworfen, die das dokumentarische Arbeiten zwischen Ähnlichkeitsversprechen und Interpretation verorten und systematisieren. Dabei geht es sowohl um das Verhältnis referenzierbarer Personen zu ihrem Porträt, als auch um die Funktion von Stellvertretern, zum Beispiel mit Hilfe von Deepfake und AI.
Über Katharina Pethke:
Katharina Pethke ist Filmemacherin mit einem Schwerpunkt auf dem künstlerischen Dokumentarfilm. Während ihrer Lehrtätigkeit als Professorin für Erstjahresstudierende im Bereich Film an der HFBK Hamburg (2012-2019) ist ihr aufgefallen, dass der Porträtfilm ein Genregrenzen sprengendes Medium ist und sich hervorragend als Untersuchungsfeld für die Frage nach der Wirklichkeit im Film eignet: Aktuell beendet sie ihre wissenschaftlich-künstlerische Promotion an der Filmuni Potsdam-Babelsberg. Studiert hat Pethke Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg und Regie an der KHM in Köln. Ihr neuester Film Reproduktion feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2024 (Forum).
Titel:
Es menschelt im Tierreich
Über den Beitrag:
Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung gibt laut Statista an, dass sie gerne Tierfilme sehen. Es scheint, als ob der zunehmende Naturverlust entseelter Lebensräume wettgemacht wird durch Rezeption auf dem heimatlichen Screen: die Hits und Quoten sind seit Jahrzehnten hoch und krisenresistent. Fast jeder Winkel dieser Erde wird über, auf und unter der Erde ausgeleuchtet, um unsere tierischen und pflanzlichen Mitbewohner im Kampf ums Überleben möglichst auf Tuchfüllung zu begleiten.
Doch was wird eigentlich präsentiert? Welches Wertesystem wird vermittelt? Es menschelt im Tierreich zielt weniger auf die Demontage eines vorgeblich idyllischen Aneignungskonzeptes, als vielmehr auf die Lokalisation eines Phänomens im gesellschaftlich-medialen Kontext und dessen Glaubwürdigkeit.
Über Prof. Michael Sutor:
Grundstudium der Völkerkunde in München.
Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig (s.c.l.).
Ab 1990 freier Medienproduzent.
Rund 20 lange Natur- und Reisedokumentationen meist für den NDR Hamburg (Buch, Regie, Kamera und oft Schnitt).
Zwei TV-Serien zu Kultur- und Architekturthemen.
Ab 2005 Professur an der HS Hannover im Bereich Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm.
Titel:
Es menschelt im Tierreich
Über den Beitrag:
Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung gibt laut Statista an, dass sie gerne Tierfilme sehen. Es scheint, als ob der zunehmende Naturverlust entseelter Lebensräume wettgemacht wird durch Rezeption auf dem heimatlichen Screen: die Hits und Quoten sind seit Jahrzehnten hoch und krisenresistent. Fast jeder Winkel dieser Erde wird über, auf und unter der Erde ausgeleuchtet, um unsere tierischen und pflanzlichen Mitbewohner im Kampf ums Überleben möglichst auf Tuchfüllung zu begleiten.
Doch was wird eigentlich präsentiert? Welches Wertesystem wird vermittelt? Es menschelt im Tierreich zielt weniger auf die Demontage eines vorgeblich idyllischen Aneignungskonzeptes, als vielmehr auf die Lokalisation eines Phänomens im gesellschaftlich-medialen Kontext und dessen Glaubwürdigkeit.
Über Prof. Michael Sutor:
Grundstudium der Völkerkunde in München.
Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig (s.c.l.).
Ab 1990 freier Medienproduzent.
Rund 20 lange Natur- und Reisedokumentationen meist für den NDR Hamburg (Buch, Regie, Kamera und oft Schnitt).
Zwei TV-Serien zu Kultur- und Architekturthemen.
Ab 2005 Professur an der HS Hannover im Bereich Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm.
Titel:
Authentizität und Dokumentarfilm – was bedeutet das?
Über den Beitrag:
Die Frage nach einer Authentizität im Dokumentarfilm ist eine, die seit geraumer Zeit immer häufiger gestellt wurde und nun, in Anbetracht des Einsatzes von AI, language und deep learning machines auch im Filmbereich, immer öfter und neu gestellt werden. In meiner Präsentation möchte ich diesen Aspekt aus der Erfahrung als Dokumentarfilmerin und meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Geschichte und Ästhetik des Dokumentarfilms diskutieren. Wie kann man eine erlebte Wirklichkeit authentisch abbilden? Ist es möglich Authentizität zu bestimmen oder über die Analyse eines dokumentarischen Films zu erkennen?
Über Prof. Dr. Kerstin Stutterheim:
Kerstin Stutterheim ist Associated Dean Forschung und Professor in Creative Practice and der School of Arts and Creative Industries der Edinburgh Napier University und Gastdozentin am Fachbereich Game Design der HTW Berlin. Davor war sie Rektorin der Kunsthochschule für Medien, KHM, Köln. Während ihrer langen Karriere wirkte sich als Professorin an der Bournemouth University und zuvor an der Filmuniversitaet Babelsberg Konrad Wolf. Weitere Information unter https://orcid.org/0000-0002-5243-616X und https://www.imdb.com/name/nm0836488/
Titel:
Authentizität und Dokumentarfilm – was bedeutet das?
Über den Beitrag:
Die Frage nach einer Authentizität im Dokumentarfilm ist eine, die seit geraumer Zeit immer häufiger gestellt wurde und nun, in Anbetracht des Einsatzes von AI, language und deep learning machines auch im Filmbereich, immer öfter und neu gestellt werden. In meiner Präsentation möchte ich diesen Aspekt aus der Erfahrung als Dokumentarfilmerin und meiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Geschichte und Ästhetik des Dokumentarfilms diskutieren. Wie kann man eine erlebte Wirklichkeit authentisch abbilden? Ist es möglich Authentizität zu bestimmen oder über die Analyse eines dokumentarischen Films zu erkennen?
Über Prof. Dr. Kerstin Stutterheim:
Kerstin Stutterheim ist Associated Dean Forschung und Professor in Creative Practice and der School of Arts and Creative Industries der Edinburgh Napier University und Gastdozentin am Fachbereich Game Design der HTW Berlin. Davor war sie Rektorin der Kunsthochschule für Medien, KHM, Köln. Während ihrer langen Karriere wirkte sich als Professorin an der Bournemouth University und zuvor an der Filmuniversitaet Babelsberg Konrad Wolf. Weitere Information unter https://orcid.org/0000-0002-5243-616X und https://www.imdb.com/name/nm0836488/
Titel:
Das Psychogramm als authentischer Selbstausdruck?
Über den Beitrag:
In diesem Beitrag stelle ich ein ästhetisches Konzept vor, das im 20. und 21. Jahrhundert für Gestalter*innen immer wieder bedeutsam war. Als Psychogramm versteht man dabei den direkten und unmittelbaren schöpferischen Ausdruck. Mit psychogrammatischen Methoden wird versucht, erlernte gesellschaftliche, ideologische oder zivilisatorische Einschränkungen auszuschalten. Ich möchte in einem historischen Überblick über die verganegnen ca. 100 Jahre darstellen, welche Medien für das Psychogramm von Designer*innen und Künstler*innen als geeignet erachtet wurden und welche kreativitätstheoretischen und politischen Aspekte jeweils impliziert waren.
Bild: Asger Jorn, Drawing, 1946
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien:
Friedrich Weltzien, geb. 1967, seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Titel:
Das Psychogramm als authentischer Selbstausdruck?
Über den Beitrag:
In diesem Beitrag stelle ich ein ästhetisches Konzept vor, das im 20. und 21. Jahrhundert für Gestalter*innen immer wieder bedeutsam war. Als Psychogramm versteht man dabei den direkten und unmittelbaren schöpferischen Ausdruck. Mit psychogrammatischen Methoden wird versucht, erlernte gesellschaftliche, ideologische oder zivilisatorische Einschränkungen auszuschalten. Ich möchte in einem historischen Überblick über die verganegnen ca. 100 Jahre darstellen, welche Medien für das Psychogramm von Designer*innen und Künstler*innen als geeignet erachtet wurden und welche kreativitätstheoretischen und politischen Aspekte jeweils impliziert waren.
Bild: Asger Jorn, Drawing, 1946
Über Prof. Dr. Friedrich Weltzien:
Friedrich Weltzien, geb. 1967, seit 2013 Professor für Kreativität und Wahrnehmungspsychologie an der Hochschule Hannover im Bereich Design und Medien. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Archäologie in Freiburg, Wien, Köln und Berlin. Promotion 2002 im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ der FU Berlin zu Ernst Wilhelm Nay im Kontext der Körperdiskurse der 1940er Jahre; Habilitation 2011 zum Fleck als ästhetisches Phänomen in der Romantik. Schwerpunkte in Lehre und Forschung bedienen Diskurse und Theorien zeitgenössischer kreativer Praktiken. Dabei spielen vor allem Produktionsästhetiken und Theorien der Kreativität eine große Rolle.
Titel:
Authentizität im Design – inflationäres Ideal oder existenzielles Motiv?
Über den Beitrag:
Auch im Design lässt sich eine inflationäre Verwendung des Begriffes der Authentizität beobachten. Als Marketingmasche entlarvt, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses fragwürdigen Imperativs in der Gestaltung aber auch nach dem Wert von Authentizität im Design. Welche Chance liegt im Authentischen für Entwerfende wie auch Benutzerinnen und Verbraucher? Mit einem Verständnis für die existentielle Dimension des Begriffes wird ein Spannungsbogen von Eigentlichkeit und Zuverlässigkeit hin zur Stimmigkeit zwischen Person, Produkt und Situation aufgezogen. Damit wird ein Ansatz für ein vertieftes Verständnis von ›Human Centered Design‹ nach dem ›Hannoverschen Modell‹ geliefert.
Über Prof. Gunnar Spellmeyer:
Gunnar Spellmeyer ist seit 2000 Professor für Industrial Design Entwurf an der Hochschule Hannover tätig. Er ist Ehrenprofessur der Universität Hefei, China und Ehrendoktor des Institut Seni Indonesia Yogyakarta.
Spellmeyer studierte bis 1990 in Hannover, arbeitete als Produktdesigner und ist heute nebenberuflich als Designer und Entrepreneur engagiert. Einzelne Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen, auch seine Lehrformate wurden ausgezeichnet. 2013 gründete er Nexster, das Entrepreneurshipcenter der Hochschule Hannover. Sein Forschungsinteresse gilt den kreativen Strategien, der Innovation und der Person im Entwurf.
Titel:
Authentizität im Design – inflationäres Ideal oder existenzielles Motiv?
Über den Beitrag:
Auch im Design lässt sich eine inflationäre Verwendung des Begriffes der Authentizität beobachten. Als Marketingmasche entlarvt, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses fragwürdigen Imperativs in der Gestaltung aber auch nach dem Wert von Authentizität im Design. Welche Chance liegt im Authentischen für Entwerfende wie auch Benutzerinnen und Verbraucher? Mit einem Verständnis für die existentielle Dimension des Begriffes wird ein Spannungsbogen von Eigentlichkeit und Zuverlässigkeit hin zur Stimmigkeit zwischen Person, Produkt und Situation aufgezogen. Damit wird ein Ansatz für ein vertieftes Verständnis von ›Human Centered Design‹ nach dem ›Hannoverschen Modell‹ geliefert.
Über Prof. Gunnar Spellmeyer:
Gunnar Spellmeyer ist seit 2000 Professor für Industrial Design Entwurf an der Hochschule Hannover tätig. Er ist Ehrenprofessur der Universität Hefei, China und Ehrendoktor des Institut Seni Indonesia Yogyakarta.
Spellmeyer studierte bis 1990 in Hannover, arbeitete als Produktdesigner und ist heute nebenberuflich als Designer und Entrepreneur engagiert. Einzelne Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen, auch seine Lehrformate wurden ausgezeichnet. 2013 gründete er Nexster, das Entrepreneurshipcenter der Hochschule Hannover. Sein Forschungsinteresse gilt den kreativen Strategien, der Innovation und der Person im Entwurf.
Titel:
Die Magie des Bildes. Die Perspektive der Künstlerin.
Über den Beitrag:
Kunstschaffende forschen intuitiv. Sie suchen in der Kunst eine Antwort auf die Fragen der Welt. So spiegelt die Kunst die Irrungen und Wirrungen der Welt, reflektiert alte und neue Werten, konfrontiert und provoziert. Ein gutes Kunstwerk ist immer auch ein Erkenntnisgewinn, stellt Fragen ohne Antworten zu geben.
Ein Kunstwerk manifestiert sich innerhalb eines Materials, einer Performance, einem Wort oder Text. Es entstammt einer Idee, die sich in einer Handlung oder Werk materialisiert. Im Unterschied zu der reinen Idee, geht ein Kunstwerk in dem Moment der Visualisierung von der inneren Welt des Kunstschaffenden in die materielle Welt über zur Kommunikation mit der Außenwelt.
Ein gutes Kunstwerk geht mit der Wahrhaftigkeit des Kunstschaffenden einher. Mit Authentizität. Wie glaubhaft, wie individuell, wie wahrhaftig und innovativ ist das Werk? Was macht ein Kunstwerk zum Kunstwerk? Woher kommt die Magie des Bildes?
Über Prof. Ute Heuer:
Prof. Ute Heuer ist 1964 in Braunschweig geboren und hat an der dortigen HBK Freie Kunst studiert. Sie war 1988/89 mit dem DAAD-Stipendium in London. Diese Zeit hat sie nachhaltig geprägt. 1990 wurde sie Meisterschülerin und lebte von da an in Hannover, Luzern und Basel. Sie hat national und international ausgestellt und wurde für ihr Werk mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Den an sie 2021 verliehenen „Kunstpreis der SPD Landtagsfraktion“ reichte sie an die junge Kunstszene Hannover weiter. Seit 2011 ist die Professorin für Malerei an der Hochschule Hannover. Eines ihrer Bilder: „Zeichnung nach G. Richters Abstraktes Bild“ ist aktuell in der Sammlung des Sprengel Museums Hannover zu sehen.
Titel:
Die Magie des Bildes. Die Perspektive der Künstlerin.
Über den Beitrag:
Kunstschaffende forschen intuitiv. Sie suchen in der Kunst eine Antwort auf die Fragen der Welt. So spiegelt die Kunst die Irrungen und Wirrungen der Welt, reflektiert alte und neue Werten, konfrontiert und provoziert. Ein gutes Kunstwerk ist immer auch ein Erkenntnisgewinn, stellt Fragen ohne Antworten zu geben.
Ein Kunstwerk manifestiert sich innerhalb eines Materials, einer Performance, einem Wort oder Text. Es entstammt einer Idee, die sich in einer Handlung oder Werk materialisiert. Im Unterschied zu der reinen Idee, geht ein Kunstwerk in dem Moment der Visualisierung von der inneren Welt des Kunstschaffenden in die materielle Welt über zur Kommunikation mit der Außenwelt.
Ein gutes Kunstwerk geht mit der Wahrhaftigkeit des Kunstschaffenden einher. Mit Authentizität. Wie glaubhaft, wie individuell, wie wahrhaftig und innovativ ist das Werk? Was macht ein Kunstwerk zum Kunstwerk? Woher kommt die Magie des Bildes?
Über Prof. Ute Heuer:
Prof. Ute Heuer ist 1964 in Braunschweig geboren und hat an der dortigen HBK Freie Kunst studiert. Sie war 1988/89 mit dem DAAD-Stipendium in London. Diese Zeit hat sie nachhaltig geprägt. 1990 wurde sie Meisterschülerin und lebte von da an in Hannover, Luzern und Basel. Sie hat national und international ausgestellt und wurde für ihr Werk mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Den an sie 2021 verliehenen „Kunstpreis der SPD Landtagsfraktion“ reichte sie an die junge Kunstszene Hannover weiter. Seit 2011 ist die Professorin für Malerei an der Hochschule Hannover. Eines ihrer Bilder: „Zeichnung nach G. Richters Abstraktes Bild“ ist aktuell in der Sammlung des Sprengel Museums Hannover zu sehen.
Titel:
In Situ – Wie schafft Architektur den Rahmen für Zugehörigkeit und echte Begegnung?
Über den Beitrag:
Nicht nur Zweck und Umgebung prägen einen Ort, sondern auch Ereignisse, Geschichten und Veränderungen. Der Genius Loci bildet den Hintergrund für die Rezeption von Architektur. Wir haben das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und echter Begegnung. Architektur soll uns berühren, auffordern und in Erinnerung bleiben. So kann z.B. ein Lokschuppen zum „Wohnzimmer der Stadt“ werden, obwohl es sich doch eigentlich um eine Bibliothek handelt. Hier kann man sich verhalten, entfalten, wiederfinden. Jeder bringt seine Erfahrung mit, hat seine eigenen Perspektiven und lässt etwas da. Alles ist im Fluss. In Erinnerung bleiben die besonderen Atmosphären von Stimmigkeit und Ortsbezug, die im Hier und Jetzt entstehen.
Über Prof. Anke Bertram:
Prof. Anke Bertram ist seit 2002 Professorin am Studiengang Innenarchitektur an der Abteilung Design und Medien der Hochschule Hannover. Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind u.a. der Entwurf in allen Studienphasen, Entwurfsmethodik, Experimentelle Raumgestaltung und Architekturtheorie. Seit 2014 forscht sie über »Methoden zum Entwerfen der atmosphärischen Qualität von Räumen«. Sie verfügt über mehr als 20-jährige Berufserfahrung als Architektin mit Projekten im sozialen und medizinischen Bereich sowie in der Steuerung von Partizipationsprozessen.
Titel:
In Situ – Wie schafft Architektur den Rahmen für Zugehörigkeit und echte Begegnung?
Über den Beitrag:
Nicht nur Zweck und Umgebung prägen einen Ort, sondern auch Ereignisse, Geschichten und Veränderungen. Der Genius Loci bildet den Hintergrund für die Rezeption von Architektur. Wir haben das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und echter Begegnung. Architektur soll uns berühren, auffordern und in Erinnerung bleiben. So kann z.B. ein Lokschuppen zum „Wohnzimmer der Stadt“ werden, obwohl es sich doch eigentlich um eine Bibliothek handelt. Hier kann man sich verhalten, entfalten, wiederfinden. Jeder bringt seine Erfahrung mit, hat seine eigenen Perspektiven und lässt etwas da. Alles ist im Fluss. In Erinnerung bleiben die besonderen Atmosphären von Stimmigkeit und Ortsbezug, die im Hier und Jetzt entstehen.
Über Prof. Anke Bertram:
Prof. Anke Bertram ist seit 2002 Professorin am Studiengang Innenarchitektur an der Abteilung Design und Medien der Hochschule Hannover. Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind u.a. der Entwurf in allen Studienphasen, Entwurfsmethodik, Experimentelle Raumgestaltung und Architekturtheorie. Seit 2014 forscht sie über »Methoden zum Entwerfen der atmosphärischen Qualität von Räumen«. Sie verfügt über mehr als 20-jährige Berufserfahrung als Architektin mit Projekten im sozialen und medizinischen Bereich sowie in der Steuerung von Partizipationsprozessen.
Titel:
Ein Authentizitätsparadox: Gedenkorte zwischen Erhaltung und Inszenierung
Über den Beitrag:
Gedenkorte befinden sich in einem diffusen Zwischenraum zwischen Authentizität und Inszenierung, zwischen Erhaltung und Rekonstruktion. Bei der Umwandlung ehemaliger Konzentrationslager in Gedenkstätten und Museen entsteht ein tiefgreifendes Paradox: Während die Konservierung diese Orte als authentisch bewahren soll, führt sie oft zu einem unweigerlichen Verlust ihrer ursprünglichen Authentizität. Durch Restaurierungsmaßnahmen wird der Charakter des Ortes in vielerlei Hinsicht verändert, und nur ein Teil des Originals bleibt erhalten, während beschädigte Teile renoviert oder ersetzt werden müssen. Anhand von Gedenkorten ehemaliger Konzentrationslager wird untersucht, wie sich der Begriff der Authentizität zunehmend auf die bloße »Indexikalität « der Orte reduziert – auf das »Hier « und »Dort «, an denen einst bedeutende Ereignisse stattfanden.
Bildnachweis: Salome Ziermann
Über Katrin Brümmer:
Katrin Brümmer absolvierte von 2011 bis 2015 ein Studium der Innenarchitektur und von 2015 bis 2016 ein Studium im Bereich Design und Medien, beide an der Hochschule Hannover. Seit 2016 ist sie in der Lehre tätig und unterrichtet in den Disziplinen Raumtheorie und Designtheorie. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover im Bereich der Kultur- und Designwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Raumtheorien, Gestaltung und Aktivismus, Machtstrukturen sowie Performancetheorien.
Titel:
Ein Authentizitätsparadox: Gedenkorte zwischen Erhaltung und Inszenierung
Über den Beitrag:
Gedenkorte befinden sich in einem diffusen Zwischenraum zwischen Authentizität und Inszenierung, zwischen Erhaltung und Rekonstruktion. Bei der Umwandlung ehemaliger Konzentrationslager in Gedenkstätten und Museen entsteht ein tiefgreifendes Paradox: Während die Konservierung diese Orte als authentisch bewahren soll, führt sie oft zu einem unweigerlichen Verlust ihrer ursprünglichen Authentizität. Durch Restaurierungsmaßnahmen wird der Charakter des Ortes in vielerlei Hinsicht verändert, und nur ein Teil des Originals bleibt erhalten, während beschädigte Teile renoviert oder ersetzt werden müssen. Anhand von Gedenkorten ehemaliger Konzentrationslager wird untersucht, wie sich der Begriff der Authentizität zunehmend auf die bloße »Indexikalität « der Orte reduziert – auf das »Hier « und »Dort «, an denen einst bedeutende Ereignisse stattfanden.
Bildnachweis: Salome Ziermann
Über Katrin Brümmer:
Katrin Brümmer absolvierte von 2011 bis 2015 ein Studium der Innenarchitektur und von 2015 bis 2016 ein Studium im Bereich Design und Medien, beide an der Hochschule Hannover. Seit 2016 ist sie in der Lehre tätig und unterrichtet in den Disziplinen Raumtheorie und Designtheorie. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät III der Hochschule Hannover im Bereich der Kultur- und Designwissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Raumtheorien, Gestaltung und Aktivismus, Machtstrukturen sowie Performancetheorien.
Titel:
Sensorische Interdependenz. Zur körperlichen Authentizität des Medialen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Perzeption.
Über den Beitrag:
Medien und Naturdinge haben in ihrer Erscheinungswirklichkeit eine Verbindungslinie gemeinsam: die sensorische Aneignung des Rezipierenden. Die mediale Form bleibt jedoch ihrerseits immer in einer Wechselbeziehung mit den spezifischen Inhalten der Kommunikation eingebunden, so dass sich zwischen Originalen, Kopien, Kunstwerken und Designartefakten verschiedene hybridisierte Beziehungsebenen einstellen können. Fragt man jedoch danach, ob es eine belastbare Grundannahme jeder Medienspezifik geben könne, die noch »vor« der individuellen Form-Inhalt-Beziehung Apriori stattfinde, so könnte die »sensorische Interdependenz« hier als Ankerpunkt verstanden werden, vor dessen Hintergrund sich Sinnesadressierung, multimodale Medienspezifik und perzeptuelle Medienbewertung wahrnehmungskritisch einordnen ließe, so die These dieses Vortrags.
Über Prof. Dr. Lars C. Grabbe:
Lars C. Grabbe, Dr. phil., Professor für Theorie der Wahrnehmung, Kommunikation und Medien sowie Dekan an der MSD – Münster School of Design der Fachhochschule Münster. Er ist Managing Editor des »Yearbook of Moving Image Studies« (YoMIS) und der Buchreihen »Bewegtbilder« und »Welt | Gestalten« im Büchner-Verlag (Marburg) sowie Reihenherausgeber von »Designforschung – Designwissenschaft – Designtheorie« bei Springer VS (Wiesbaden). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Phänosemiose, Medientheorie und -philosophie, Wahrnehmungstheorie, Kommunikationstheorie, Ästhetik, Semiotik und Filmwissenschaft. Seine jüngeren Buchprojekte »Medienkulturwissenschaft. Eine Einführung« (2022, Springer VS), »Augmented Images. Trilogy of Synthetic Realities II« (2022, Büchner) und »Analytische Phänosemiose. Systematische Medientheorie zwischen Wahrnehmung, Technologie und Zeichen« (2021, Büchner) befassen sich mit zeitgenössischen Fragestellungen ästhetischer Forschung.
Titel:
Sensorische Interdependenz. Zur körperlichen Authentizität des Medialen an der Schnittstelle zwischen Technologie und Perzeption.
Über den Beitrag:
Medien und Naturdinge haben in ihrer Erscheinungswirklichkeit eine Verbindungslinie gemeinsam: die sensorische Aneignung des Rezipierenden. Die mediale Form bleibt jedoch ihrerseits immer in einer Wechselbeziehung mit den spezifischen Inhalten der Kommunikation eingebunden, so dass sich zwischen Originalen, Kopien, Kunstwerken und Designartefakten verschiedene hybridisierte Beziehungsebenen einstellen können. Fragt man jedoch danach, ob es eine belastbare Grundannahme jeder Medienspezifik geben könne, die noch »vor« der individuellen Form-Inhalt-Beziehung Apriori stattfinde, so könnte die »sensorische Interdependenz« hier als Ankerpunkt verstanden werden, vor dessen Hintergrund sich Sinnesadressierung, multimodale Medienspezifik und perzeptuelle Medienbewertung wahrnehmungskritisch einordnen ließe, so die These dieses Vortrags.
Über Prof. Dr. Lars C. Grabbe:
Lars C. Grabbe, Dr. phil., Professor für Theorie der Wahrnehmung, Kommunikation und Medien sowie Dekan an der MSD – Münster School of Design der Fachhochschule Münster. Er ist Managing Editor des »Yearbook of Moving Image Studies« (YoMIS) und der Buchreihen »Bewegtbilder« und »Welt | Gestalten« im Büchner-Verlag (Marburg) sowie Reihenherausgeber von »Designforschung – Designwissenschaft – Designtheorie« bei Springer VS (Wiesbaden). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Phänosemiose, Medientheorie und -philosophie, Wahrnehmungstheorie, Kommunikationstheorie, Ästhetik, Semiotik und Filmwissenschaft. Seine jüngeren Buchprojekte »Medienkulturwissenschaft. Eine Einführung« (2022, Springer VS), »Augmented Images. Trilogy of Synthetic Realities II« (2022, Büchner) und »Analytische Phänosemiose. Systematische Medientheorie zwischen Wahrnehmung, Technologie und Zeichen« (2021, Büchner) befassen sich mit zeitgenössischen Fragestellungen ästhetischer Forschung.
Titel:
Echt inszeniert. Zum Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
Über den Beitrag:
Wie stellt sich das Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte unter den Bedingungen der fortgeschrittenen Moderne dar? Der Vortrag führt in dieses Dreiecksverhältnis ein und zeigt die Probleme auf, in die das Konzept von Authentizität angesichts der Unvermeidbarkeit von Medien in historischen und generell kommunikativen Zusammenhängen führt. Plädiert wird für eine heuristische Perspektive, die solche Widersprüche und Spannungen für die Analyse von Geschichtsbildern sowie in historischer Perspektive produktiv macht.
Über Dr. Achim Saupe:
Dr. Achim Saupe leitet den Leibniz-Forschungsverbunds »Wert der Vergangenheit« und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Geschichtskultur in der Moderne, Geschichtstheorie und Historiografiegeschichte, Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte des Selbst.
Titel:
Echt inszeniert. Zum Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
Über den Beitrag:
Wie stellt sich das Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte unter den Bedingungen der fortgeschrittenen Moderne dar? Der Vortrag führt in dieses Dreiecksverhältnis ein und zeigt die Probleme auf, in die das Konzept von Authentizität angesichts der Unvermeidbarkeit von Medien in historischen und generell kommunikativen Zusammenhängen führt. Plädiert wird für eine heuristische Perspektive, die solche Widersprüche und Spannungen für die Analyse von Geschichtsbildern sowie in historischer Perspektive produktiv macht.
Über Dr. Achim Saupe:
Dr. Achim Saupe leitet den Leibniz-Forschungsverbunds »Wert der Vergangenheit« und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Forschungsschwerpunkte: Geschichtskultur in der Moderne, Geschichtstheorie und Historiografiegeschichte, Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert, Geschichte des Selbst.